Sudan: Überlastete Spitäler, Tausende Menschen auf der Flucht

Von MSF unterstütztes Spital in El Fascher. Sudan.

Sudan3 Min.

Die anhaltende Gewalt in vielen Teilen des Sudan nimmt kein Ende. Die Teams vor Ort berichten, dass die Spitäler überlastet sind. Tausende Menschen sind zudem auf der Flucht. Ärzte ohne Grenzen / Médecins Sans Frontières (MSF) sieht bereits jetzt einen immensen Bedarf an humanitärer und medizinischer Hilfe.

«Während der Waffenruhe am Sonntag konnte Ärzte ohne Grenzen eine Gesundheitseinrichtung in Khartum mit medizinischen Hilfsgütern versorgen. Wir stehen in Kontakt mit Spitälern, sudanesischen Gesundheitsbehörden sowie -verbänden und versuchen, weitere Gesundheitseinrichtungen in der Hauptstadt zu versorgen. Die Kämpfe machen dies jedoch weiterhin fast unmöglich», sagt Ghazali Babiker, unser Landesdirektor im Sudan.

In Nord-Darfur wurde im Spital in al-Faschir eine grosse Zahl an Verwundeten aufgenommen. Unsere Teams, die das Spital unterstützen, sind rund um die Uhr im Einsatz. Das Spital ist aktuell die einzige Gesundheitseinrichtung in der Stadt. Bisher haben es 404 Verwundete zur Behandlung dorthin geschafft.

Tausende Menschen sind aus Khartum nach Wad Madani geflohen. Unsere Teams, darunter auch Mitarbeiter:innen aus Khartum und Damazin, prüfen derzeit, wie sie am besten auf die Bedürfnisse vor Ort reagieren können.

Unsere Teams unterstützen weiterhin Gesundheitseinrichtungen vor Ort und behandeln Patient:innen, unter anderem in ad-Damazin im Bundesstaat Blauer Nil, in Omdurman im Bundesstaat al-Chartum, in Kreinik und al-Dschunaina in West-Darfur, in Rokero in Zentral-Darfur, in Um Rakuba und im Bundesstaat Al-Qadarif, im Ostsudan. Wir setzt alles daran, den Menschen im Sudan die dringend benötigte medizinische Versorgung zukommen zu lassen, insbesondere in diesen schwierigen Zeiten. Um das zu tun, muss jedoch die Sicherheit der Mitarbeiter:innen und Patient:innen gewährleistet werden.

Erfahrene Notfallteams von Ärzte ohne Grenzen stehen bereit, in den Sudan zu reisen, sobald es möglich ist, die Hilfsmassnahmen auszuweiten. Andere Teams bereiten sich derzeit vor und ermitteln die besten Wege, um medizinische und humanitäre Hilfsgüter in das Land zu schicken.

Kate Nolan, stellvertretende Einsatzleiterin

Aufgrund der anhaltenden Kämpfe und der unsicheren Lage, sind einige der Teams an sicherere Orte umgezogen, während für andere die Ausreise geplant ist. Einige Mitarbeiter:innen sind auch mit ihren Familien in sicherere Gebiete umgezogen, oft zu Verwandten. Ärzte ohne Grenzen steht weiterhin in engem Kontakt mit allen Teammitgliedern, soweit dies möglich ist. Die Sicherheit der Mitarbeiter:innen hat oberste Priorität.

«Wir appellieren erneut an alle Konfliktparteien, ihren Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht nachzukommen und die Sicherheit des medizinischen Personals und der Gesundheitseinrichtungen zu gewährleisten. Unseren Teams, Krankenwagen und der Zivilbevölkerung soll auf der Suche nach medizinischer Versorgung sicheres Geleit gewährt werden und die Bewegungsfreiheit derjenigen, die humanitäre Hilfe leisten, muss erleichtert werden», erklärt Abubakr Bashir Bakri, unser Einsatzleiter im Sudan.

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