Südsudan

Ärzte ohne Grenzen leistete 2020 weiterhin Hilfe im Südsudan, da weniger als die Hälfte der Bevölkerung Zugang zur Gesundheitsversorgung hatte. Nur 2,6 Prozent des Regierungsbudgets flossen in den Gesundheitssektor. Anhaltende Konflikte verschärften die Lage.

Aktualisiert in 2021 / Zahlen aus dem Jahresbericht 2020

Die aktuelle Situation im Südsudan

Seit Mai ist das Land von den stärksten Überschwemmungen seit Jahrzehnten betroffen. Die Gesundheit von circa 800 000 Menschen ist bedroht. Es fehlt an Nahrung und sauberem Wasser. Vor allem in den Bundesstaaten Jonglei und Unity ist die Lage kritisch. Dort leben 77 Prozent der Betroffenen. Das Wasser hat auch eine unserer Kliniken zerstört. Nun versorgen mobile Teams die Menschen. Mit Schnellbooten bringen wir Patient:innen in kritischem Zustand in Spitäler. In vielen Gebieten steigt das Wasser und die Wettervorhersagen künden weiteren Regen an.  


Aufgrund der Überschwemmungen steigt die Zahl der Binnenvertriebenen, die in den Camps in Bentiu Schutz suchen. 25 000 von mittlerweile 120 000 Vertriebenen leben in provisorischen Unterbringungen. Die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sind unzureichend, die hygienischen Bedingungen mangelhaft. Die Nahrung ist knapp. Hepatitis-E und Durchfallerkrankungen, sowie Mangelernährung nehmen infolgedessen zu. Schon jetzt ist unser Spital im Camp Bentiu völlig überlastet. 


Ende Oktober traf ein Notfallteam ein. Medizinisches Personal, Expert:innen für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie Notfallkoordinator:innen unterstützen unser Team im Camp Bentiu sowie in und um die Stadt Bentiu. Wir planen die Wasserversorgung und die sanitären Verhältnisse im Camp zu verbessern: Latrinen entleeren, reinigen und reparieren.