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Gaza: Ärzte ohne Grenzen verurteilt die Tötung von zwei Mitarbeitern bei israelischem Agriff
Palästinensische Autonomiegebiete 3 Min.
Mehrere weitere Gesundheitsfachkräfte, Familienangehörige von Mitarbeitenden sowie Personal von Ärzte ohne Grenzen wurden bei dem Angriff schwer verletzt.
Omar Hayek, 42 Jahre alt
Ärzte ohne Grenzen ist zutiefst erschüttert und empört über diesen tödlichen Angriff. Das Mitgefühl der Hilfsorganisation gilt der Familie von Omar Hayek und seinen Kolleg:innen in dieser schweren Stunde. Er war 42 Jahre alt und ist der vierzehnte Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen, der seit dem 7. Oktober 2023 in Gaza getötet wurde.
Omar Hayek war ein zurückhaltender Mann von grosser Güte und höchster Professionalität. Seit Juni 2018 arbeitete er als Ergotherapeut in einer Klinik von Ärzte ohne Grenzen in Gaza-Stadt und widmete sein Leben der Wiederherstellung von Kraft und Würde für Tausende von Patient:innen. Er blieb lange in Gaza-Stadt, bevor er am 13. September aufgrund unablässiger Angriffe und Vertreibungen durch die israelischen Streitkräfte – die behaupteten, im Süden sei Sicherheit zu finden – in den Süden floh. Nun wurde er an einer Bushaltestelle auf dem Weg zur Arbeit getötet. Seit dem Tod seines Vaters und der Tötung seines jüngeren Bruders war Omar Hayek der einzige Versorger seiner Familie.
Abed El Hameed Qaradaya, 43 Jahre alt
Am 5. Oktober erlag Abel El Hameed Qaradaya trotz der Bemühungen der medizinischen Teams seinen schweren Verletzungen, die er durch Granatsplitter während eines israelischen Angriffs vom 2. Oktober erlitten hatte. Er ist dritte Kollege, der in weniger als 20 Tagen in Gaza getötet wurde. Es ist der fünfzehnte Todesfall in unserem Team seit beginn des Kriegs.
Abed El Hameed war 42 Jahre alt und während 18 Jahren eine tragende Säule unserer Physiotherapie-Abteilung im Gazastreifen. Er war ein einzigartiger und sehr wertvoller Spezialist, sowohl in der Physio- als auch in der Ergotherapie. Abed widmete sich nicht nur der körperlichen Genesung seiner Patient:innen, sondern auch der Wiederherstellung ihrer Hoffnung und Würde. Trotz immenser Herausforderungen, wie Versorgungsengpässen aufgrund der israelischen Blockade, arbeitete Abed unermüdlich weiter. Er entwickelte innovative und angepasste Hilfsmittel, arbeitete mit Schneider:innen und Logistiker:innen zusammen, um massgeschneiderte Kompressionsanzüge für Verbrennungspatient:innen herzustellen, und passte Gehhilfen an die spezifischen Bedürfnisse einzelner Patient:innen an, die verwundet oder amputiert worden waren. Er war die treibende Kraft hinter der Eröffnung der 3D-Physiotherapie-Abteilung und bestand darauf, neue Technologien für die Patient:innen-Versorgung in den Gazastreifen zu bringen. Abed wird seinen Kolleg:innen als stets optimistischer und zutiefst mitfühlender Mensch in Erinnerung bleiben, als wahrer Freund, der immer bereit war, zu unterstützen, zu ermutigen und zu inspirieren.
Zum Zeitpunkt des Angriffs waren sie auf dem Weg zur Arbeit – mitten in den andauernden genozidalen Handlungen in Gaza, durch die bereits zahlreiche Beschäftigte im Gesundheitswesen getötet, bedroht oder inhaftiert wurden. Darunter befindet sich Dr. Mohamed Obeid, ein Chirurg von Ärzte ohne Grenzen, der ohne formelle Anklage festgehalten wird.
Während Hunderttausende Menschen weiterhin aus dem Norden des Gazastreifens in den Süden gedrängt werden, angeblich zu ihrer Sicherheit, werden sie überall im Gazastreifen angegriffen und getötet. Nirgendwo in Gaza ist es sicher. Die gesamte Bevölkerung wird seit fast zwei Jahren ausgehungert und belagert. Ärzte ohne Grenzen fordert ein Ende des Blutvergiessens und des Genozids. Es braucht einen sofortigen Waffenstillstand.