In enger Zusammenarbeit mit den Schweizer Behörden stellten unsere Teams während des Transports zwischen Jordanien und der Schweiz die medizinische und psychologische Betreuung der Patient:innen sicher.
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In enger Zusammenarbeit mit den Schweizer Behörden stellten unsere Teams während des Transports zwischen Jordanien und der Schweiz die medizinische und psychologische Betreuung der Patient:innen sicher.
© MSF

Ärzte ohne Grenzen bei Evakuierung von sieben verletzten Kindern aus Gaza in die Schweiz beteiligt

Am Freitag, 24. Oktober 2025 wurden sieben Kinder mit schweren Kriegsverletzungen zusammen mit ihren Familien aus dem Gazastreifen evakuiert und von Amman, Jordanien, in die Schweiz ausgeflogen. Ermöglicht wurde diese Evakuierungsoperation durch die koordinierten Bemühungen der kantonalen und eidgenössischen Behörden, der Schweizer Botschaft, der Rega, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und unseren medizinischen Teams.

Ärzte ohne Grenzen begrüsst die Aktion und freut sich, dass laut Angaben der Schweizer Behörden weitere Rettungsflüge folgen sollen. Die evakuierten Patient:innen erhalten in der Schweiz eine medizinische Versorgung, die im Gazastreifen nicht verfügbar ist. Denn die Gesundheitsinfrastruktur ist durch die Bombardierungen der israelischen Armee weitgehend zusammengebrochen.

Für viele Kinder war es das erste Mal, dass sie ein Flugzeug aus der Nähe sahen. Bisher waren diese ein Zeichen des Schreckens gewesen. Ein kleiner Junge fragte mich, ob das Flugzeug Raketen habe. Wir erklärten ihm, dass es sich um eine zivile Maschine handle, die ihn in Sicherheit bringe.

Célia Burnand, Projektkoordinatorin, die einen der Flüge zwischen Jordanien und der Schweiz begleitete

Unsere Teams versorgten die Verletzten vor der Abreise in Jordanien und betreuten sie während der ganzen Reise medizinisch und psychologisch. In der Schweiz stehen wir weiterhin mit Rat und Unterstützung zur Seite, insbesondere wenn bei der geleisteten Hilfe Lücken festgestellt werden.

Nun müssen dringend weitere Rettungsflüge organisiert werden. Laut WHO warten im Gazastreifen rund 15 600 Personen auf eine medizinische Evakuierung, darunter 3800 Kinder. Der Wiederaufbau des Gesundheitssystems wird viel Zeit in Anspruch nehmen – Zeit, die diese Menschen nicht haben. Für viele ist es bereits zu spät: 740 Personen, darunter 137 Kinder, starben, während sie auf eine medizinische Evakuierung warteten. Ärzte ohne Grenzen appelliert an die Regierungen weltweit, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um diese medizinischen Rettungsaktionen zu ermöglichen. Gleichzeitig müssen sie sich für einen dauerhaften Waffenstillstand einsetzen und sicherstellen, dass die Bevölkerung im Gazastreifen ungehindert humanitäre Hilfe erhält.