Abdullah était hygiéniste avec MSF, il a été tué par les forces israéliennes alors qu'il tentait de récupérer des sacs de farine sur un camion d'aide humanitaire, le 3 juillet 2025, Gaza. © MSF
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Abdullah war Hygiene-Experte in unserem Team. Er wurde von israelischen Streitkräften getötet, als er versuchte, Mehlsäcke von einem Lastwagen mit humanitärer Hilfe zu holen. 3. Juli 2025, Gaza.
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Gaza: Israels Militär tötet früheren Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen

Ein ehemaliger Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen / Médecins Sans Frontières (MSF) ist am 3. Juli 2025 von den israelischen Streitkräften getötet worden. Abdullah Hammad hatte zusammen mit weiteren Menschen auf Hilfslieferungen gewartet, als die Gruppe gezielt und ohne Vorwarnung angegriffen wurde.

Nach Angaben der medizinischen Teams des Nasser-Spitals wurden mindestens 16 Menschen getötet. Die Gruppe hatte verzweifelt gehofft, in Chan Junis im südlichen Gazastreifen Mehl von einem Lastwagen mit Hilfsgütern zu erhalten. Bereits am 17. Juni hatte sich an dem Ort, der neben einer Entsalzungsanlage liegt, ein ähnlicher Vorfall ereignet. ​ 

Hammad war Hygiene-Experte und hatte bis zum 30. Juni anderthalb Jahre lang in der Klinik in Al-Mawasi gearbeitet. Ärzte ohne Grenzen ist entsetzt und tief betroffen über diesen schrecklichen Vorfall. 

Neben Hammad sind seit Oktober 2023 elf weitere Mitarbeitende von Ärzte ohne Grenzen im Gazastreifen getötet worden. 

Zu dem Vorfall sagt Aitor Zabalgogeazkoa, Notfallkoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Gaza: 

«Am 3. Juli verübten die israelischen Streitkräfte einen weiteren tödlichen Angriff auf eine Gruppe von Menschen, die vergeblich versuchten, Mehlsäcke von einem Hilfstransporter im südlichen Gazastreifen zu erhalten. Bei dieser entsetzlichen Tragödie kamen mindestens 16 Menschen ums Leben, darunter auch der ehemalige Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen, Abdullah Hammad. Die tatsächliche Zahl der Todesopfer ist wahrscheinlich noch höher, da sich die israelischen Streitkräfte weigerten, die Leichen bergen zu lassen. Das Blutvergiessen muss jetzt aufhören! 

Das Ausmass der Verzweiflung durch die Nahrungsmittelknappheit im Gazastreifen ist inzwischen unvorstellbar. Humanitäre Organisationen können nur noch auf die dringendsten Bedürfnisse reagieren. Die israelischen Behörden schränken die Bewegungsfreiheit und den Nachschub ein und haben eine neue militarisierte Methode zur Verteilung von Lebensmitteln entwickelt, die entwürdigend ist und tödliche Folgen hat. Das systematische und vorsätzliche Aushungern der Palästinenser:innen seit mehr als 100 Tagen bringt die Menschen in Gaza an den Rand ihrer Kräfte.»