Syrien, Februar 2023: Unsere Mitarbeitenden entladen beim Einsatz nach dem verheerenden Erdbeben medizinische und humanitäre Hilfsgüter.
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Syrien, Februar 2023: Unsere Mitarbeitenden entladen beim Einsatz nach dem verheerenden Erdbeben medizinische und humanitäre Hilfsgüter.
© Rami Alsayed

Unterstützung für Spitäler nach Gewaltausbruch im Westen Syriens

Im Westen Syriens herrscht seit dem 6. März extreme Gewalt. Mehr als tausend Menschen wurden bereits verletzt oder getötet. Unsere Teams unterstützen verschiedene Spitäler in den Regionen Latakia, Banias, Tartus und Jisr al-Shughur. Derzeit besteht unsere Unterstützung in der Verteilung von medizinischem Material, einschliesslich wichtiger Operationssets, um den Verletzten zu helfen. Parallel dazu halten sich unsere Teams bereit, um je nach Lage weitere Unterstützung zu leisten.

Am 6. und 7. März waren die Spitäler an der syrischen Westküste mit einem massiven Zustrom von Verletzten konfrontiert. In der Notaufnahme des Universitätsspitals in Latakia wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörden 156 Patient:innen mit Schussverletzungen aufgenommen. Im nationalen Spital von Tartus wurden 122 Menschen in die Notaufnahme eingeliefert, wobei 90 Prozent von ihnen einen chirurgischen Eingriff benötigten. In Banias verzeichnete das nationale Spital 165 Einweisungen in die Notaufnahme.

Wir spenden dem Spital in Jisr al-Shughur, im Nordwesten Syriens, medizinisches Material und bieten logistische Unterstützung sowie Schulungen zur Vorbereitung auf einen plötzlich massiven Anstieg von Verletzten. In diesem Spital wurden 94 Patient:innen behandelt. Die meisten von ihnen litten an schweren gewaltbedingten Verletzungen: Verletzungen durch Granatensplitter, Schusswunden usw. Dreizehn Personen konnten nicht mehr gerettet werden. In Tartus setzen unsere Teams alles daran, die Notaufnahme des Spitals durch Verteilung von Medikamenten und Vorbereitungstrainings für den Fall eines starken Zustroms von Verletzten schnell zu unterstützen.

Der Hilfebedarf im Nordwesten und Westen Syriens ist massiv und eine Aufstockung der Hilfe dringend nötig. Doch zahlreiche Spitäler mussten aufgrund von Budgetkürzungen, auch seitens der US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit (USAID), geschlossen werden. Dies gefährdet den Wiederaufbau des Gesundheitssystems, das angesichts der hohen Patient:innenzahlen bereits überlastet ist. Die Schliessungen erhöhen zudem den Druck auf andere Gesundheitseinrichtungen. So stiegen die Aufnahmen in dem von uns mitbetriebenen Spital von Al Salqin jüngst um 50 Prozent.

Wir rufen zum Schutz der Zivilbevölkerung, der medizinischen Infrastruktur, der Patient:innen und des Gesundheitspersonals in ganz Syrien auf.