Die Klimakrise macht dich krank? Unsere Patient:innen auch.

Nelson Domingos Nuvunga Pflegefachmann in der Provinz Nampula, Mosambik

Klimakrise3 Min.

Der Klimawandel ist keine ferne Bedrohung mehr. Schon heute ist er spürbar und wirkt sich dramatisch auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen in unseren Einsatzländern aus.

Das Thema Umwelt ist in den letzten Jahren zu einer der Hauptsorgen der Schweizer Bevölkerung und auch unserer Organisation geworden. Wir haben uns daher entschieden, mit einer landesweiten Kampagne auf die gesundheitlichen Auswirkungen der Klimakrise aufmerksam zu machen.

Als Ärztin bin ich stets etwas besorgt, denn solche Situationen haben spürbare Folgen für die Gesundheit der Menschen.

Ana Léon, Allgemeinmedizinerin von Ärzte ohne Grenzen in Honduras

Berichte von unseren Teams vor Ort

Ob Pflegefachkräfte, Personal für die Gesundheitsförderung oder Logistiker:innen – unsere Teams stehen an vorderster Front, wenn es darum geht, auf die Folgen des Klimanotstands zu reagieren. Im Rahmen dieser Sensibilisierungskampagne kommen unsere lokalen Mitarbeitenden zu Wort. Sie sprechen im Namen von Ärzte ohne Grenzen, aber auch als Mitglieder der direkt vom Klimawandel betroffenen Communities. Sie erleben diese Gesundheitskrise selbst hautnah mit und berichten, wie sie sich auf die Menschen auswirken, die Ärzte ohne Grenzen behandelt.

Ich wünsche mir eine Gesellschaft, die sich der Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Lebensqualität bewusst ist.

Adamo Armando Palame, Supervisor für Gesundheitsförderung bei Ärzte ohne Grenzen in Mosambik

Die Klimakrise ist eine Gesundheitskrise

Die Klimakrise führt zu zahlreichen medizinischen und humanitären Notlagen, die in den Aufgabenbereich von Ärzte ohne Grenzen fallen. Viele der in unseren Projekten behandelten Gesundheitsprobleme hängen zudem mit dem Klima zusammen.

So begünstigen etwa in Honduras die steigenden Temperaturen und die veränderten Niederschläge die Fortpflanzung von Insekten wie Moskitos, die Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber übertragen. Die Moskitos vermehren sich schneller und überleben an Orten, wo es sie vorher nicht gab. Auf diese Weise sind noch mehr Menschen diesen gefährlichen Krankheiten ausgesetzt.

Auch in Mosambik führen veränderte Wettermuster zu einer stärkeren Ausbreitung von Vektoren wie Moskitos, die Malaria oder Filariose übertragen.

In Madagaskar kommt es zu immer heftigeren Wirbelstürmen mit Toten und Verletzten. Diese Stürme zerstören auch Gesundheitseinrichtungen und ganze Ernten. Die Folgen: Menschen, die von medizinischer Versorgung abgeschnitten sind, und Ernährungsunsicherheit.

Ärzte ohne Grenzen ist in den Regionen tätig, die am stärksten von der Klimakrise betroffen sind. Das Ziel ist, der von dieser Gesundheitskrise gebeutelten Bevölkerung beizustehen.

Ana, MSF Honduras
Murielle, MSF Madagascar
Nelson, MSF Mosambik