Comic am Fumetto in Luzern - Klimawandel in Mosambik: Flucht soll nicht der Ausweg sein

Comic des Künstlers Zacarias Chemane aus Mosambik über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit.

Mosambik4 Min.

Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) präsentiert erstmals in der Kornschütte Luzern während des Fumetto Comic-Festivals vom 9. bis 17. März einen interaktiven Comic. Das Werk von Zacarias Chemane illustriert, wie der Klimawandel das Leben und die Gesundheit der Menschen in Mosambik beeinträchtigt.

«Als Künstler ist es mein Ziel, Geschichten zu erzählen, die bewegen und zum Nachdenken anregen. Der Comic über den Klimawandel in Mosambik ist ein Versuch, die realen Auswirkungen auf das tägliche Leben der Menschen sichtbar zu machen und gleichzeitig Hoffnung zu schenken», sagt Zacarias Chemane. Der Künstler lebt und arbeitet in Maputo, der Hauptstadt Mosambiks, einem der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder Afrikas. Mosambik hat grosse Flusseinzugsgebiete, eine lange Küstenlinie und weitläufige Gebiete, die unterhalb des Meeresspiegels liegen. Das macht das Land besonders anfällig für Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürme.

Zacarias Chemane hat im November unser Projekt in der Provinz Nampula im Nordosten des Landes besucht. Inspiriert von seinen Eindrücken, schuf er einen interaktiven Comic, der nun in Luzern gezeigt wird und die medizinische Infrastruktur sowie die Beeinträchtigung des Gesundheitssystems durch den Klimawandel thematisiert.

Seit 2022 arbeiten unsere Teams in Nampula, um auf klimabedingte Krankheiten und vernachlässigte Tropenkrankheiten zu reagieren. Sie führen regelmässig Infoveranstaltungen zur Gesundheitsförderung durch, unterstützen verschiedene Gesundheitszentren bei der Behandlung dieser Krankheiten, stellen sauberes Trinkwasser bereit, installieren Solaranlagen und haben eine Kehrichtverbrennungsanlage für das Spital gebaut.

«Der Comic zeigt auf eine andere Art und Weise, wie eng Gesundheit und Klima miteinander verbunden sind. Es ist unsere Pflicht, darauf aufmerksam zu machen und Lösungen zu finden, die den Menschen vor Ort helfen», sagt Antoine Chaix, Vorstandsmitglied von Ärzte ohne Grenzen Schweiz. Der Einsiedler Hausarzt war selbst bereits im Einsatz in Mosambik und wird am 14. März in der Kornschütte anwesend sein.

Der Comic-Künstler

Zacarias Chemane (*1975) hat in Maputo visuelle Kommunikation und Soziologie studiert. Nach seinem Abschluss begann er als Illustrator und Grafikdesigner zu arbeiten. Seither hat er mit verschiedensten Nichtregierungsorganisationen zusammengearbeitet sowie dem lokalen Gesundheit- und Sicherheitsministerium.

Ausstellung

Vom 9. bis 17. März ist der interaktive Comic von Zacarias Chemane in der Kornschütte am Kornmarkt 3 in Luzern zu sehen; täglich von 10 bis 20 Uhr.

Vernissage und Talk

Am 14. März gibt es einen Talk mit Antoine Chaix, Vorstandsmitglied von Ärzte ohne Grenzen Schweiz. Der Arzt war jahrelang für unsere Organisation im Einsatz, u.a. auch in Mosambik. Er wird von seinen Erfahrungen berichten und die zunehmende Bedeutung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit und somit auf die Arbeit unserer Organisation thematisieren.

Seit über dreissig Jahren leistet Ärzte ohne Grenzen humanitäre Einsätze in Mosambik. Die Teams unterstützen rund 12 Gesundheitszentren und hielten 2022 knapp 20 000 Sprechstunden ab, mehr als 4000 Menschen wurden individuell bezüglich Gesundheitsförderung beraten, während weitere 20 000 Personen an entsprechenden Gruppenveranstaltungen informiert wurden.