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Wachsende Besorgnis wegen Cholera-Epidemie in der DR Kongo
Demokratische Republik Kongo 3 Min.
Von Januar bis Mitte Oktober wurden mehr als 1700 Todesfälle gemeldet. Die Sterblichkeitsrate liegt somit bei über 3,0 Prozent. Die Lage spitzt sich weiter zu, da immer neue Gesundheitsbezirke Krankheitsfälle melden, darunter auch Provinzen, in denen Cholera bislang nicht endemisch auftrat. Mittlerweile sind von den 26 Provinzen der DR Kongo 20 betroffen. Überschwemmungen, Konflikte, Vertreibungen sowie mangelhafte sanitäre Anlagen und Trinkwasserversorgung tragen zur Ausbreitung der Infektionsherde bei. Nun droht die Regenzeit die Situation noch zu verschlimmern.
Die rasche Ausbreitung der Epidemie über weite Teile des Landes sorgt seit Jahresbeginn für grosse Besorgnis, insbesondere während der Regenzeit. Wenn nicht dringend etwas unternommen wird, sind weitere Krankheitsausbrüche zu befürchten.
Seit Januar 2025 hat Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) ihre Massnahmen zur Bekämpfung der Epidemie in mehreren Landesteilen verstärkt. Seither wurden zur Unterstützung des Gesundheitsministeriums bereits 16 Notfalleinsätze durchgeführt, in denen über 35 800 Cholerakranke behandelt und mehr als 22 000 Menschen geimpft werden konnten.
In dieser kritischen Phase ist eine allgemeine Mobilisierung der einzige Weg, um die Epidemie vor Ort einzudämmen und die besorgniserregende Ausbreitung zu stoppen.
Hilfskräfte vor Ort stossen an ihre Grenzen
Die medizinische Hilfe vor Ort sieht sich mit mehreren Hindernissen konfrontiert: Die Finanzmittel der kongolesischen Regierung reichen nicht aus, zu wenige humanitäre Hilfsorganisationen sind im Land und es fehlt an koordiniertem Handeln. Dazu kommen ein schwächelndes Überwachungs- und Erkennungssystem für Verdachtsfälle, Mangel an medizinischem Personal und Material sowie eine ungenügende Verteilung von Impfstoffen. Dies alles beeinträchtigt die Umsetzung rascher und langfristig wirksamer Hilfsmassnahmen.
«Die Rückmeldungen unserer Teams aus den Einsätzen sind durchgehend alarmierend: Die bestehenden Einrichtungen sind nicht darauf ausgerichtet, eine effektive Cholera-Bekämpfung sicherzustellen, es fehlen medizinisches Material und Impfungen. Gemeinsam mit den Mitarbeitenden des kongolesischen Gesundheitsministeriums versuchen wir, die Krankheit in Schach zu halten», erklärt Ton Berg, Programmleiterin von Ärzte ohne Grenzen in Süd-Kivu.
Um die Ausbreitung der Krankheit zu bremsen, unterstützt Ärzte ohne Grenzen das Gesundheitsministerium bei der Behandlung von Krankheitsfällen in Cholera-Zentren, der Schulung von Gesundheitshelfer:innen aus der Lokalbevölkerung, der Einrichtung von Wasserdesinfektionsstellen und der Verbesserung der Trinkwasser- und sanitären Versorgung.
Dans le camp de déplacés de Kashaka, les équipes de promotion de la santé MSF travaillent à sensibiliser les résidents aux gestes d’hygiène pour se prémunir du choléra.
Während die Teams von Ärzte ohne Grenzen auf das Auftreten immer neuer Epidemieherde reagieren, erschweren logistische Hindernisse, die mangelhafte Sicherheitslage sowie administrative und logistische Hürden den Zugang zu Erkrankten. So behindert die Schliessung der Flughäfen von Bukavu und Goma seit Monaten die Lieferung von medizinischem Material in den Osten des Landes.
Die bewaffneten Kämpfe entlang der Hauptverkehrsachsen machen Reisen und den Transport von Hilfsgütern höchst gefährlich. Um Risikogebiete zu meiden, sind unsere Teams gezwungen, lange Umwege auf sich zu nehmen.
Auch für die Lokalbevölkerung ist der Zugang zu Gesundheitsversorgung eine grössere Herausforderung. Auf den weiten Strecken, die zurückgelegt werden müssen, fehlen Transportmittel, und die prekäre Sicherheitslage macht es für die Menschen nahezu unmöglich, medizinische Einrichtungen überhaupt zu erreichen. Wenn sie es schaffen, finden sie meist unterversorgte Zentren vor, die kaum in der Lage sind, grundlegende medizinische Bedürfnisse abzudecken.
In der DR Kongo stellt Cholera eine der grössten Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit dar und muss deshalb als nationale Priorität behandelt werden. Ärzte ohne Grenzen ruft zu koordinierten Massnahmen auf, damit medizinische Hilfe und insbesondere Impfungen so schnell wie möglich dort ankommen, wo sie benötigt werden. Wir fordern einen uneingeschränkten Zugang zu Gesundheitsversorgung sowie nachhaltige Investitionen zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung und der sanitären Anlagen.