Ärzte ohne Grenzen mobilisiert Hilfsmassnahmen in der Ukraine und in umliegenden Ländern

Blick auf die Notunterkünfte für Menschen, die wegen der russischen Invasion aus der Ukraine geflohen sind, in Korczowa im Südosten von Polen.

Ukraine2 Min.

Hunderttausende Menschen sind bereits zur Flucht gezwungen worden. Ärzte ohne Grenzen arbeitet nun Nothilfeaktivitäten in der Ukraine aus und entsendet Teams nach Polen, Moldawien, Ungarn, Rumänien und in die Slowakei. Weitere Teams halten sich in Russland und Belarus bereit, um bei Bedarf Hilfe zu leisten.

Während der Konflikt in der Ukraine anhält, evaluieren die Teams der Organisation in Polen, Moldawien, Ungarn, Rumänien und der Slowakei den Hilfebedarf der Menschen, die über die Grenzen fliehen. Auch unsere Mitarbeitenden in Belarus und Russland sind bereit, bei Bedarf humanitäre Hilfe zu leisten.

In der Ukraine hat Ärzte ohne Grenzen Material zur Versorgung von Kriegsverletzten nach Mariupol geliefert. Wir haben zudem für 30 Chirurg:innen aus der Ostukraine ein Telemedizin-Training für die Versorgung von Verletzten organisiert.

Unsere Notfallteams sind an der polnisch-ukrainischen Grenze eingetroffen. Sie versuchen derzeit, wichtige Mitarbeitende und Hilfsgüter in die Ukraine zu befördern und Soforthilfemassnahmen auf beiden Seiten der Grenze einzuleiten. Darüber hinaus werden die Teams entlang der ukrainischen Grenze zu Russland und Belarus eine Lagebeurteilung vornehmen. 

Lebensmittel- und Kleiderspenden in Medyka, einer Stadt an der polnisch-ukrainischen Grenze.

Lebensmittel- und Kleiderspenden in Medyka, einer Stadt an der polnisch-ukrainischen Grenze.

© MSF

Angesichts der anhaltenden Kämpfe ist es nach wie vor schwierig, das Ausmass des medizinischen Bedarfs in der Ukraine zu ermitteln. Ärzte ohne Grenzen bereitet sich auf eine Reihe von Szenarien vor, um die Hilfe auszuweiten.

Unsere Teams an den ukrainisch-polnischen Grenzübergängen sehen Menschen, die die Grenze zu Fuss, in Autos und Bussen überqueren. Einige von ihnen sind mit Kindern und Babys unterwegs, von denen die jüngsten nicht einmal 25 Tage alt sind. Viele der Flüchtenden sind müde und erschöpft.

Sie berichten, dass sie an der Grenze bei eisigen Temperaturen stundenlang in Warteschlangen ausharren mussten. Einige waren dehydriert und andere litten an Unterkühlung. Ärzte ohne Grenzen hat einem polnischen Empfangszentrum Hilfsgüter zum Bau von Notunterkünften zur Verfügung gestellt und arbeitet nun daran, die Unterstützung auszubauen.