Ebola – ein vielversprechender Impfstoff für eine unheilbare Krankheit

Ebola-Behandlungszentrum in Bikoro

In der Provinz Equateur in der D.R. Kongo sind neue Fälle von Ebola aufgetreten. Im Unterschied zu früheren Ausbrüchen ist diesmal auch eine grössere Stadt betroffen. Schnelles, entschlossenes Handeln ist gefragt.

Es ist der neunte Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo in den letzten vierzig Jahren. Bisher sind alle in sehr isolierten Regionen aufgetreten, wie letztes Jahr in Likati. Dadurch hat sich die Epidemie nie weit verbreitet.

Jahrzehntelang gab es weder eine Therapie noch eine Impfung gegen die Krankheit. Zum ersten Mal wird ein Impfstoffkandidat eingesetzt, der während der Ebola-Krise in Westafrika 2014 entwickelt wurde. Mit ihm wird versucht, den erneuten Ausbruch in der DR Kongo einzudämmen.

Vor einigen Wochen haben wir diese Impfaktion im Rahmen eines strengen Studienprotokolls gestartet und bis heute fast 700 Menschen geimpft.

Stand am 5. Juni 2018:

  • 56 bestätigte Fälle, davon 12 Tote
  • 90 Betten für Behandlung und Isolierung
     
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Im Team von MSF sind erfahrene Ebola-Experten, die sich mit der medizinischen Behandlung und Infektionskontrolle auskennen, um die Ausbreitung einzudämmen, zu diesem Zweck müssen alle Massnahmen eines Ebola-Einsatzes weitergeführt werden.

Die tragenden Pfeiler der Strategie sind hierbei:

  1. Isolierung, medizinische und psychologische Betreuung von erkrankten Menschen 
  2. Durchführung von Sensibilisierungsmassnahmen, um die Patienten zu identifizieren
  3. Ausfindigmachen und Nachverfolgen von Kontaktpersonen
  4. Aufklärungsarbeit für betroffene Bevölkerungsgruppen (wie sie der Krankheit vorbeugen können und wo sie Hilfe erhalten) 
  5. Unterstützung der bestehenden medizinischen Einrichtungen
  6. Anleitungen zur Änderung gewisser kultureller Gepflogenheiten, z.B. rund um Begräbnisse. 
     

Die Impfung könnte ein weiterer Pfeiler unserer Strategie werden und somit ein innovatives Tool, um die weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern und Schutz vor dem Virus zu bieten.

Ebola-Impfung erfolgt nach sorgfältiger Information – Teilnahme ist freiwillig

Der Impfstoff-Kandidat wird im Rahmen eines Studienprotokolls mit klaren Vorgaben der zuständigen Behörden eingesetzt. Dieses Studienprotoll wurde sowohl von den nationalen Behörden und der Ethikkommission in Kinshasa als auch von der unserer Ethikkommission genehmigt. Das Protokoll legt fest, wer den Impfstoff wann und auf welche Weise erhält. Die Teilnehmenden werden während eines bestimmten Zeitraums sorgfältig überwacht.

Es gibt einen strikten Informationsprozess, um sicherzustellen, dass die Teilnehmenden die möglichen Nebenwirkungen gut verstehen und ihre volle Zustimmung geben. Die Teilnahme ist freiwillig und die Impfung kostenlos.

Sie spenden für unseren Notfallfonds. Dieser Notfallfonds ermöglicht uns, bei einer schweren Krise, wie z.B. bei dem Ebola-Ausbruch in der D.R. Kongo, unverzüglich zu helfen.