Die humanitäre Lage in Gaza ist katastrophal: über 61 000 Menschen wurden getötet, 150 000 verletzt und nahezu 90 Prozent der Spitäler sind zerstört. Es ist das erste Mal, dass wir solch ein schweres Ausmass an Mangelernährung in Gaza erleben. Diese Hungersnot ist beabsichtigt. Sie könnte beendet werden, wenn die israelischen Behörden umfangreiche Hilfslieferungen zulassen würden.
Neutralität darf angesichts eines Genozids nicht als Vorwand dienen. Schweigen tötet. Untätigkeit ist keine Option. Ärzte ohne Grenzen fordert daher die Schweiz auf, mit allen ihr zur Verfügung stehenden politischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Mittel Druck auf die israelische Regierung auszuüben.
Wir appellieren an die Menschen, unseren öffentlichen Aufruf zu unterzeichnen.
Unsere Forderungen:
- Der Genozid in Gaza muss aufhören!
- Wasser, Lebensmittel, Unterkünfte und medizinisches Material müssen in grossem Umfang in die Region gelangen!
- Patient:innen, medizinisches Personal und Gesundheitseinrichtungen müssen geschützt werden!
- Medizinische Evakuierungen aus dem Gazastreifen müssen ermöglicht werden!
- Ein dauerhafter Waffenstillstand muss umgehend in Kraft treten!
Am 5. Juni 2025 hatten wir den Bundesrat bei einer Aktion in Genf bereits zum Handeln aufgefordert. Humanitäre Hilfe darf nicht instrumentalisiert werden, sondern muss unparteiisch erfolgen. Angesichts der Dringlichkeit der Situation und als Depositarstaat der Genfer Konventionen trägt die Schweiz hierfür Verantwortung und muss entschieden handeln.
Alle Fragen und Antworten zu unserer Arbeit in Gaza