Appel aux autorités suisses
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© Motassem Abu Aser

Angesichts des Genozids in Gaza darf sich die Schweiz nicht hinter ihrer Neutralität verstecken!

In Gaza findet ein Genozid statt: Nach mehr als 22 Monaten Krieg sind fast die gesamte medizinische Infrastruktur und 90 Prozent der Spitäler zerstört. Ganze Stadtviertel liegen in Trümmern. Die Menschen leben in ständiger Gefahr, Hilfslieferungen werden systematisch blockiert.

Unsere Forderungen:

  • Der Genozid in Gaza muss aufhören!
  • Wasser, Lebensmittel, Unterkünfte und medizinisches Material müssen in grossem Umfang in die Region gelangen!
  • Patient:innen, medizinisches Personal und Gesundheitseinrichtungen müssen geschützt werden!
  • Medizinische Evakuierungen aus dem Gazastreifen müssen ermöglicht werden!
  • Ein dauerhafter Waffenstillstand muss umgehend in Kraft treten!

Die Zeit drängt – Gaza braucht Ihre Stimme

Der öffentliche Druck wird mit jeder Unterschrift grösser

Zeigen Sie sich solidarisch mit den Menschen in Gaza und beziehen Sie Position für mehr Menschlichkeit. Ihre Stimme stärkt unseren Aufruf und hilft uns, unseren Forderungen an den Bundesrat mehr Gewicht zu geben.

35'123 Unterschriften Ziel: 35'000


Datenschutz
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Die humanitäre Katastrophe in Gaza hat ein unerträgliches Ausmass erreicht. Alle Regierungen sind in der Verantwortung, von Israel das Ende des Genozids im Gazastreifen, den Verzicht auf den Einsatz von Hunger als Kriegswaffe und die Aufhebung der Blockade zu verlangen. Wir fordern daher den Bundesrat auf, alle ihm zur Verfügung stehenden politischen, wirtschaftlichen und diplomatischen Mittel einzusetzen, um wirksamen Druck auf die israelische Regierung auszuüben.

Die Hungersnot in Gaza ist beabsichtigt. Die Verteilung von Lebensmitteln über die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) ist gefährlich und politisch motiviert. Humanitäre Hilfe darf nicht politisch oder militärisch instrumentalisiert werden, sondern muss unparteiisch erfolgen.

Die palästinensischen Gesundheitsbehörden melden mehr als 61 000 Tote und über 150 000 Verletzte (OCHA). Zahlen, die mit jeder Stunde steigen.

Unsere Antworten auf Ihren Fragen

Die humanitäre Lage in Gaza ist katastrophal: über 61 000 Menschen wurden getötet, 150 000 verletzt und nahezu 90 Prozent der Spitäler sind zerstört. Es ist das erste Mal, dass wir solch ein schweres Ausmass an Mangelernährung in Gaza erleben. Diese Hungersnot ist beabsichtigt. Sie könnte beendet werden, wenn die israelischen Behörden umfangreiche Hilfslieferungen zulassen würden.

Neutralität darf angesichts eines Genozids nicht als Vorwand dienen. Schweigen tötet. Untätigkeit ist keine Option. Ärzte ohne Grenzen fordert daher die Schweiz auf, mit allen ihr zur Verfügung stehenden politischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Mittel Druck auf die israelische Regierung auszuüben.

Wir appellieren an die Menschen, unseren öffentlichen Aufruf zu unterzeichnen.

Unsere Forderungen:

  • Der Genozid in Gaza muss aufhören!
  • Wasser, Lebensmittel, Unterkünfte und medizinisches Material müssen in grossem Umfang in die Region gelangen!
  • Patient:innen, medizinisches Personal und Gesundheitseinrichtungen müssen geschützt werden!
  • Medizinische Evakuierungen aus dem Gazastreifen müssen ermöglicht werden!
  • Ein dauerhafter Waffenstillstand muss umgehend in Kraft treten!

Am 5. Juni 2025 hatten wir den Bundesrat bei einer Aktion in Genf bereits zum Handeln aufgefordert. Humanitäre Hilfe darf nicht instrumentalisiert werden, sondern muss unparteiisch erfolgen. Angesichts der Dringlichkeit der Situation und als Depositarstaat der Genfer Konventionen trägt die Schweiz hierfür Verantwortung und muss entschieden handeln.

Alle Fragen und Antworten zu unserer Arbeit in Gaza

Unsere Entscheidung, die Situation im Gazastreifen als Genozid zu bezeichnen, ist wohlüberlegt und stützt sich auf die Beobachtungen, die unsere Mitarbeitenden vor Ort seit knapp zwei Jahren machen, und die Informationen, die sie in dieser Zeit gesammelt haben.

Unsere Teams erleben unmittelbar, wie die israelische Armee und Regierung gezielt und systematisch die Lebensgrundlagen der Bevölkerung in Gaza zerstören. Dazu gehören die politisch motivierte Blockade humanitärer Hilfe, durch die die Bevölkerung von Lebensmitteln, Wasser, Medikamenten und anderen Hilfsgütern abgeschnitten ist, das Aushungern der Bevölkerung als Mittel kollektiver Bestrafung, die Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen, Zivilpersonen und lebenswichtige zivile Infrastruktur, Zwangsvertreibungen innerhalb des Gazastreifens sowie die politische und militärische Instrumentalisierung humanitärer Hilfe durch die Gaza Humanitarian Foundation (GHF). Niemand wird verschont. An den Verteilzentren der GHF werden Palästinenser:innen angegriffen. Das ist die Realität in Gaza, die unsere Teams Tag für Tag dokumentieren. All dies lässt nur einen logischen Schluss zu: Israel will die palästinensische Bevölkerung in Gaza vernichten. Wir sehen es als unsere moralische und humanitäre Pflicht an, klar und unmissverständlich Stellung zu beziehen. Deshalb sagen wir: Was in Gaza geschieht, ist ein Genozid.

Alle Fragen und Antworten zu unserer Arbeit in Gaza

Unser Aufruf ist eine Reaktion auf die dramatische Lage in Gaza. Seit dem 7. Oktober 2023 arbeiten unsere medizinischen Teams in Gaza unermüdlich unter extremen Bedingungen. Wir leisten Hilfe, dokumentieren das Geschehen und müssen dabei mitansehen, wie Zivilpersonen und Spitäler angegriffen werden und die humanitäre Hilfe blockiert wird. Mittlerweile sind alle Grenzen überschritten. Am 5. Juni 2025 haben wir daher mit über 150 Mitarbeitenden auf dem Place des Nations in Genf in einer symbolischen Aktion eine rote Linie gebildet, um den Verstoss gegen das humanitäre Völkerrecht in Gaza anzuprangern. Wir wollten damit ein Zeichen setzen gegen die zunehmende Instrumentalisierung humanitärer Hilfe und gegen die Untätigkeit der Schweizer Regierung angesichts dieser Katastrophe. Wir haben Bundesrat Ignazio Cassis dazu eingeladen, sich mit unseren Teams vor Ort über das auszutauschen, was sie täglich in Gaza erleben, und zwar jenseits von Zahlen und politischen Kontroversen.

Das humanitäre Völkerrecht hat seinen Ursprung in der Schweiz. Die erste Genfer Konvention wurde 1864 unterzeichnet. Alle Vertragsstaaten sind verpflichtet, die Genfer Konventionen einzuhalten, und die Schweiz trägt hierfür als Depositarstaat eine besondere Verantwortung.

Alle Fragen und Antworten zu unserer Arbeit in Gaza

Wir arbeiten neutral und unparteiisch, das heisst wir unterstützen Menschen abhängig von ihrem Hilfsbedarf und ungeachtet ihrer ethnischen Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer religiösen oder politischen Überzeugung. Neutralität bedeutet jedoch nicht, dass wir bei Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Genozid schweigen. Die Berichterstattung ist Teil unseres sozialen Auftrags.

Unsere Mitarbeitenden im Gazastreifen berichten seit 22 Monaten über die massive Gewalt, systematische Zerstörung, Zwangsvertreibungen und die völlige Missachtung des Lebens der Zivilbevölkerung. Zwölf unserer Kolleg:innen wurden getötet. Israels Kriegsführung kommt einer kollektiven Bestrafung gleich und ist ein klarer Verstoss gegen das humanitäre Völkerrecht. Zu schweigen hiesse, sich mitschuldig zu machen.

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