Kap Verde: Erster Ausbruch von Denguefieber: Notfallteam von MSF entsandt

Cap Verde, 09.11.2009

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Das Gesundheitsministerium des afrikanischen Inselstaats Kap Verde hat zwischen 1. Oktober und 9. November 13’187 Verdachtsfälle von Dengue-Fieber auf vier Inseln des Archipels registriert. Bei diesem Ausbruch handelt es sich um den ersten auf den Kapverdischen Inseln überhaupt, und um den grössten bisher bekannten Ausbruch der Krankheit in Afrika. Seit Anfang November kam es zu einem starken Anstieg neuer Fälle auf ca. 1’000 pro Tag. Ausserdem wurden 93 Fälle von hämorrhagischem Denguefieber, einer potentiell tödlichen Form der Krankheit, bekannt, sechs Menschen sind bisher daran gestorben.

Die internationale Reaktion auf den Ausbruch verlief gut, mehrere internationale medizinische Teams und Gesundheitsexperten leisten medizinische Hilfe und unterstützen das Case Managment, die Überwachung der Ausbreitung und die Diagnose.

Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat ein Team in das Krankenhaus von Sao Filipe, der Hauptstadt der Insel Fogo, entsandt, wo jeden Tag zwischen 100 und 150 neue Fälle von Dengue Fieber auftreten. Die Gesamtbevölkerung von Fogo beträgt 40’000 Menschen. Mehr medizinische Mitarbeiter von MSF werden Ende dieser Woche in Kap Verde eintreffen, um Gesundheitseinrichtungen in der Hauptstadt Praia auf der Insel Santiago zu unterstützen.

"Es handelt sich um die erste bekannte Dengue -Epidemie auf Kap Verde, und ihre Ausmasse sind enorm," sagt Dr. Iza Ciglenecki, Notfallkoordinatorin von MSF auf den Kapverdischen Inseln. "Durch die Globalisierung tritt Dengue Fieber an Orten auf, wo es bis dahin unbekannt war. Es handelt sich um die sich am schnellsten ausbreitende, von Moskitos übertragene Krankheit der Welt."

Dengue ist eine Viruserkrankung, die von Aedes-Moskitos übertragen wird. Die Symptome - starkes Fieber, Kopfweh und Muskelschmerzen - sind denen von Grippe oder Malaria ähnlich. Die meisten Patienten erholen sich von der Erkrankung, bei einem geringen Teil der Fälle kann es zu einem ernsten Krankheitsverlauf kommen.

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