Marokko: Unsere Teams ermitteln den Bedarf für Unterstützung

Gebäudeschäden in Marrakesch nach dem Erdbeben in Zentralmarokko von Freitagnacht. Marokko, 9. September 2023.

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Beim Erdbeben von Freitagnacht in Zentralmarokko mit der Stärke 6,8 gab es fast 3000 Tote und tausende Verletzte. Ein Notfallteam von Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) ist derzeit vor Ort, um den Bedarf für Unterstützung zu ermitteln.

 

 

 

Update vom 15. September:

Unsere Nothilfeteams haben vier Spenden an medizinische Einrichtungen in den betroffenen Regionen Al-Haouz und Souss-Massa übergeben.

Die Spenden enthielten Medikamente wie Schmerzmittel, Antibiotika, Magenschoner, injizierbare Medikamente und medizinisches Verbrauchsmaterial wie Pflaster, Verbände oder Blutzuckermessgeräte.

Wir stellen weiterhin ein hohes Mass an Reaktionsfähigkeit seitens der marokkanischen Behörden und eine beeindruckende lokale Solidarität fest, trotz massiver Zerstörung in den Bergdörfern, wo das Erdbeben am stärksten gewütet hat.

«Ärzte ohne Grenzen ist nicht in Marokko präsent, nimmt aber momentan Kontakt zu den Behörden auf, um gegebenenfalls Teams in das Land zu schicken. Diese sollen vor Ort die Bedarfe vor Ort beurteilen und prüfen, ob Unterstützung benötigt wird», sagte Michel-Olivier Lacharité, Leiter des Notfallteams in Paris. «Wie bei allen Erdbeben hat die Suche nach Menschen, die unter den Trümmern begraben sind, Priorität. Diese Phase wird häufig von lokalen Akteuren übernommen.»

Besonders gross sind die Schäden in der Umgebung von Al-Haouz und Taroudant im Zentrum des Landes. Die Kommunikations- und Versorgungswege müssen schnell wiederhergestellt werden, damit die Hilfsgüter in die betroffenen Gebiete gebracht werden können.

In den ersten Tagen nach einem solchen Ereignis ist es ausserdem dringend erforderlich, dass die Verwundeten versorgt und medizinische Massnahmen wie Operationen oder Dialysebehandlungen durchgeführt werden. Dies kann eine Herausforderung sein, wenn die Kapazitäten des lokalen Gesundheitssystems durch eine Katastrophe stark beeinträchtigt sind», fährt Lacharité fort. «Die Wiederherstellung einer funktionierenden Gesundheitsversorgung und die Verteilung lebenswichtiger Güter haben ebenfalls Priorität.»