Ausstellung «Side by side» Eine Zusammenarbeit von Uğur Gallenkuş und Ärzte ohne Grenzen Schweiz

collage from the MSF and Uğur Gallenkuş

1. Juni 2023 / 2. Juli 2023

Genève, Quai Wilson, 1201 Genève

In einer von Bildern und Nachrichten übersättigten Welt ist es nicht einfach, die Frage der Grundrechte anzusprechen, insbesondere wenn es um den Zugang zu medizinischer Versorgung und ungleiche Lebensbedingungen geht. Für uns sind medizinische Arbeit und Berichterstattung untrennbar mit den Aktivitäten in den Projekten vor Ort verbunden. Aber wie schafft man Raum, um Ereignisse und Orte zu thematisieren, die allzu oft nicht in der medialen Berichterstattung zu finden sind und sich unserer Aufmerksamkeit entziehen?

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Die in Zusammenarbeit mit Ärzte ohne Grenzen von Uğur Gallenkuş geschaffenen Collagen bieten einen Ansatz. Mit seinen Fotomontagen stellt der türkische Digitalkünstler gegensätzliche Realitäten nebeneinander. Auf diese Art vermittelt auch er humanitäre Botschaften. Diese zeigen uns, wie wichtig es ist, über den Tellerrand hinauszuschauen und unsere Sichtweise immer wieder in Frage zu stellen.

«Side by Side» umfasst eine Auswahl von 30 Fotomontagen, die Uğur Gallenkuş speziell für diese Ausstellung geschaffen hat. Für seine Collagen hat er Fotos aus der Bilddatenbank von Ärzte ohne Grenzen mit ausgewählten Bildern aus Zeitschriften oder aus dem Internet kombiniert. Neben jeder Collage wird die ursprüngliche Fotografie von Ärzte ohne Grenzen gezeigt; eine Bildlegende informiert Besucher:innen der Ausstellung über die medizinische Tätigkeit der Hilfsorganisation im jeweiligen Kontext.

In «Side by Side» zeigt jedes Bild eine andere Realität. Seite an Seite stehen wir am Quai Wilson nebeneinander  – ­­­humanitäre Mitarbeitende, von Krisen betroffene Gemeinschaften, Künstler:innen, Einwohner:innen von Genf, Besucher:innen auf der Durchreise – um jede Situation im grossen Ganzen zu sehen.

Uğur Gallenkuş ist ein international renommierter Digitalkünstler. Er lebt in Istanbul und schafft Collagen, die von globalen Krisen, sozialen Ungleichheiten und gegensätzliche Lebensrealitäten beeinflusst sind. Was 2015 als spontane Reaktion auf das verstörende Bild von Aylan Kurdi begann –  dem dreijährigen syrischen Jungen, dessen Körper bei Bodrum an die Küste des Mittelmeers gespült wurde  – entwickelte sich zu einer Reihe von brutal ehrlichen Werken. Durch seine Kunst wirft Uğur Gallenkuş einen schonungslosen Blick auf die Realitäten um uns herum und fordert unserer Sicht auf das Leben anderer Menschen heraus.