Zentralafrikanische Republik: Gewaltspirale gefährdet auch humanitäre Hilfe

Près de 20% de la population est aujourd'hui déplacée et l'aide humanitaire apportée reste encore largement insuffisante.

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Die Gewalt in der Zentralafrikanischen Republik eskaliert weiter. Vor allem im Norden des Landes wird die Arbeit für internationale Hilfsorganisationen immer schwieriger.

Wegen bewaffneter Überfälle musste Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) in der Stadt Kabo die medizinische Hilfe einschränken. Zehntausende Menschen sind ohne dringend benötigte Unterstützung.
Internationale Hilfsorganisationen sind wiederholt überfallen und ausgeraubt worden. Auch die Teams von MSF in den Städten Boguila, Kabo, Ndele und im Flüchtlingscamp am Flughafen der Hauptstadt Bangui waren betroffen. Allein am vergangenen Wochenende gab es vier solcher Vorfälle. In der Folge musste die Organisation ihre medizinische Hilfe in Kabo im Norden des Landes einschränken. Schon vor der aktuellen Krise hatten viele Menschen kaum Zugang zu medizinischer Versorgung.
„Es ist absolut inakzeptabel, dass Hilfsorganisationen und ihre Mitarbeiter angegriffen werden. Das behindert den Zugang der Bevölkerung zu dringend benötigter Hilfe“, sagt Sylvain Groulx, Landeskoordinator von MSF in der Zentralafrikanischen Republik. „Dass MSF die Arbeit in Kabo einschränken muss, hat furchtbare Konsequenzen für mehr als 50.000 Hilfsbedürftige. Wir rufen die bewaffneten Gruppen dazu auf, Angriffe gegen Zivilisten einzustellen und unseren medizinischen Auftrag zu respektieren. Humanitäre Organisationen müssen frei und ungehindert arbeiten können.“
Wiederholt hat MSF den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und die Geberländer dazu aufgefordert, die Zivilbevölkerung in der Zentralafrikanischen Republik zu schützen. „Wir sehen jetzt die Folgen der Gewalt. Die Menschen in der Zentralafrikanischen Republik werden gejagt und getötet. Hunderttausende sind vertrieben und müssen ohne die nötige Hilfe flüchten“, sagt Groulx.
MSF führt das Krankenhaus in Kabo seit 2006 und unterhält drei Gesundheitsposten in den Aussenbezirken, wohin sich nun vor allem Flüchtlinge wenden. Vor allem Malaria ist im Norden der Zentralafrikanischen Republik ein Problem und oft tödlich. 2013 haben Teams im Krankenhaus von Kabo und den drei Gesundheitsposten 100.000 ärztliche Beratungen durchgeführt. 44 Prozent davon wegen Malaria.
MSF arbeitet seit 1997 in der Zentralafrikanischen Republik und betreibt derzeit sieben Projekte sowie acht Nothilfe-Programme. Über 240 internationale Mitarbeiter und 2.000 lokale Mitarbeiter sind für die Organisation im Land tätig. Zusätzliche Teams leisten Flüchtlingen in Kamerun, im Tschad, in der Demokratischen Republik Kongo und in Kongo-Brazzaville medizinische Hilfe.

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