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Gaza: Israelische Regierung verantwortlich für massiven Wassermangel
2 Min.
Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen / Médecins Sans Frontières (MSF) wären in der Lage, die Menge an Trinkwasser im Gazastreifen zu erhöhen, doch die israelische Regierung blockiert die Einfuhr von wichtigen Produkten für die Wasseraufbereitung. Seit Juni 2024 wurde von zehn Anträgen von Ärzte ohne Grenzen auf Einfuhr von Produkten für Entsalzungsanlagen nur ein einziger genehmigt. Die Verhinderung der Versorgung der Menschen mit sauberem Wasser ist Teil der genozidalen Kampagne der israelischen Regierung im Gazastreifen, kritisiert Ärzte ohne Grenzen.
Wie bei der Versorgung mit Lebensmitteln und der medizinischen Versorgung beschränkt das israelische Militär den Zugang zu Wasser auf ein Minimum. Indem sie die Wasserversorgung nicht vollständig unterbinden, kann die israelische Regierung plausibel leugnen, dass sie den Palästinenser:innen ihre Lebensgrundlage entziehen.
«Wie bei der Versorgung mit Lebensmitteln und der medizinischen Versorgung beschränkt das israelische Militär den Zugang zu Wasser auf ein Minimum», sagt Ozan Agbas, Notfallkoordinator von Ärzte ohne Grenzen. «Indem sie die Wasserversorgung nicht vollständig unterbinden, kann die israelische Regierung plausibel leugnen, dass sie den Palästinenser:innen ihre Lebensgrundlage entziehen.»
Der Mangel an sauberem Wasser im Gazastreifen hat zu einer Zunahme von Krankheiten geführt. Im vergangenen Monat haben die medizinischen Teams von Ärzte ohne Grenzen wöchentlich mehr als 1000 Konsultationen wegen akuten wässrigen Durchfalls durchgeführt. Ohne ausreichendes Wasser für die Hygiene leiden die Menschen zudem an Hautkrankheiten wie Krätze.
Es gibt zu wenig Wasser für zu viele Menschen. Die Menge, die wir bereitstellen können, ist im Vergleich zum Bedarf sehr gering, und die Bedingungen der Bereitstellung sind extrem schwierig.
Zwei der drei Wasserleitungen nach Gaza wurden durch die israelische Seite seit Oktober 2023 beschädigt. Schätzungen zufolge gehen 70 Prozent des Wassers, das durch diese Leitungen fliesst, im gesamten Leitungsnetz verloren – aufgrund von Lecks, die durch Bombardierungen entstanden sind. Infolgedessen muss das Wasser von Entsalzungsanlagen per Lastwagen verteilt werden. Von den 196 Entsalzungsanlagen im Gazastreifen können mehr als 60 Prozent wegen mangelndem Zugang oder Schäden nicht genutzt werden.
Humanitäre Organisationen sind bereit, die beschädigten Rohre und Anlagen der Wasserinfrastruktur zu reparieren, aber die israelischen Behörden haben diese Bemühungen wiederholt behindert, indem sie den Zugang zu diesen Anlagen verweigert haben.
Die Verfügbarkeit von sauberem Wasser ist nicht zuletzt für den Betrieb von Spitälern unverzichtbar. Nur so ist es möglich, die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern und Patient:innen mit Trinkwasser zu versorgen, damit ihre Verletzungen und Krankheiten heilen können.