Kambodscha, 19.04.2017
Kambodscha, 19.04.2017
© Todd Brown

Hepatitis, eine globale Bedrohung

Eine Hepatitis ist eine Entzündung der Leber, die meistens durch eine Virusinfektion verursacht wird. Man unterscheidet fünf Hauptformen der Virus-Hepatitis: Hepatitis A, B, C, D und E.

In der Regel gelangen die Erreger von Hepatitis A und E über verseuchtes Wasser oder Lebensmittel in den Körper. Hepatitis B, C und D werden meist über das Blut übertragen, zum Beispiel durch Bluttransfusionen oder invasive medizinische Eingriffe mit kontaminiertem Material. Hepatitis B ist auch sexuell übertragbar.

Unbehandelt kann eine Hepatitis eine Leberzirrhose, ein Leberversagen oder Leberkrebs zur Folge haben.

Symptome:

  • Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und der Augen)
  • Dunkelfärbung des Urins
  • Abgeschlagenheit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen

Inkubationszeit von Hepatitis C: 2 Wochen bis 6 Monate

Inkubationszeit von Hepatitis E: 2 bis 10 Wochen

 

Übertragungswege der Krankheit

Eine Hepatitis ist eine Entzündung der Leber. Man unterscheidet fünf Hepatitis-Viren, die mit einer hohen Erkrankungs- und Sterblichkeitsrate einhergehen und Epidemien verursachen können. Insbesondere bei Hepatitis B und C entwickelt sich bei Zehntausenden Menschen eine chronische Hepatitis. Diese zwei Typen sind auch die häufigste Ursache für eine Leberzirrhose oder Leberkrebs. 

Hepatitis A und E gelangen in der Regel  über verseuchtes Wasser oder Lebensmittel in den Körper. Hepatitis B, C und D werden meist über das Blut übertragen, zum Beispiel durch Bluttransfusionen oder invasive medizinische Eingriffe mit kontaminiertem Material. Die Hepatitis B kann auch während der Geburt von der Mutter auf das Kind übertragen werden.

Hepatitis E ist für schwangere Frauen besonders gefährlich. Es gibt kein Mittel gegen die Krankheit, nur die Symptome können behandelt werden.

Diagnose

Die von der Hepatitis C verursachten Symptome sind meist unauffällig, so dass die Krankheit lange unentdeckt bleibt und manchmal erst Jahrzehnte nach der Ansteckung diagnostiziert wird. Mit serologischen Tests lassen sich Antikörper gegen das HC-Virus (Hepatitis-C-Virus) im Blut nachweisen. Frühzeitige Diagnosen ermöglichen zudem, die Patienten zu versorgen, bevor es zu irreversiblen Schäden kommt.

Weltweit leben schätzungsweise 80 Millionen Menschen mit Hepatitis C. Sie alle sollten das benötigte Medikament bekommen können.

Dr. Isaac Chikwanha, Hepatitis-C-Experte der Medikamentenkampagne von MSF

Es ist klinisch unmöglich, Hepatitis-E-Erkrankungen von anderen akuten viralen Hepatitis-Erkrankungen zu unterscheiden. Die Diagnose kann jedoch etwas klarer gestellt werden, wenn bestimmte epidemiologische Bedingungen erfüllt sind. So z.B., wenn die Fälle in einem endemischen Gebiet auftreten oder die Krankheit sich bei schwangeren Frauen stärker zeigt. 

Vorbeugen und behandeln

Dank intensiverer Impfungen gegen Hepatitis B konnte ein erster grosser Erfolg im Kampf gegen virale Hepatitis erzielt werden. 2015 waren weltweit 84 Prozent aller Kinder mit drei im Kleinkinderalter verabreichten Impfdosen vor Hepatitis B geschützt. Dadurch konnte die Ansteckung mit Hepatitis B in den ersten fünf Lebensjahren deutlich verringert werden. 

Bei Hepatitits C ist Sofosbuvir der wichtigste Bestandteil der meisten Hepatitis-C-Kombinationsbehandlungen. Dieses gehört zu den Virostatika mit direkter Wirkung gegen Hepatitis C und hat seit seiner Markteinführung vor vier Jahren die Heilungsraten erheblich verbessert. Das Medikament wird 12 Wochen lang einmal täglich in Form einer Tablette  eingenommen. Dies ist ein grosser Fortschritt im Vergleich zu vorher, als die Patienten mehrere schmerzhafte Injektionen mit zahlreichen Nebenwirkungen ertragen mussten. Der Preis des Medikaments ist jedoch so hoch, dass es für Millionen Patienten nicht erschwinglich ist. Die Medikamentenkampagne setzt sich dafür ein, Sofosbuvir so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen. Gegen Hepatitis C gibt es keinen Impfstoff. Deshalb wurde mit der DNDi (Forschungsinitiative für die Entwicklung von Medikamenten gegen vernachlässigte Krankheiten) eine Vereinbarung getroffen, um über die Standardbehandlungen hinaus etwas anbieten zu können.

In einigen Regionen wird Hepatitis C am häufigsten bei Drogenabhängigen durch verunreinigte Spritzen übertragen. Spezifische Programme wie zum Beispiel in Mosambik richten sich deshalb gezielt an besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen.

Die Hepatitis E ist in der Regel gut behandelbar. Doch bei schwangeren Frauen und ihren ungeborenen Kindern kann sie Schäden verursachen. Das Risiko für eine Fehl- oder Totgeburt sowie für eine Frühgeburt ist erhöht. Die Krankheit kann während oder nach der Geburt bei der Mutter auch Blutungen verursachen.  Es gibt kein Mittel gegen die Krankheit, nur die Symptome können behandelt werden.

Es gibt sichere und wirksame Impfstoffe gegen Hepatitis A, B und E, doch diese sind nicht für alle verfügbar. 

Übertragungswege bekämpfen

Hepatitis E wird hauptsächlich durch verseuchtes Trinkwasser übertragen, häufig in Zusammenhang mit prekären Lebensbedingungen und Überschwemmungen, insbesondere in Flüchtlingslagern. Massnahmen in den Bereichen Abwasserentsorgung und Wasserversorgung tragen dazu bei, die Entstehung von Epidemien zu verhindern.  Die Teams, die für Gesundheitsförderung zuständig sind, helfen der Bevölkerung bei der Abfall- und Abwasserentsorgung im Lager. Zur Verbesserung der Hygiene wird auch Seife verteilt.