Südsudan: Gesundheitslage der Flüchtlinge im Lager Yida verschlimmert sich

Depuis avril 2012, la population dans le camp de Yida a plus que triplé.

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Zurzeit strömen fast 500 Menschen täglich in das Lager in Yida in Südsudan. Laut UNHCR befinden sich derzeit 63’500 Menschen im überfüllten Lager, das ursprünglich für 15’000 Menschen konzipiert wurde. Die Flüchtlinge sind vor dem Konflikt und der Nahrungsunsicherheit in Süd Kordofan im benachbarten Sudan geflohen und kommen nach tage- oder gar wochenlangen Fussmärschen über die Nuba Mountains in einem kritischen Zustand an.

„Die meisten unserer Patienten sind in einem Schockzustand, und während die Bevölkerung im Lager zunimmt, steigt auch die Sterblichkeitsrate in den Kliniken “, erklärt Dr. Mego Terzian, verantwortlich für die Noteinsätze von Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF). „Es sind so viele Patienten, dass wir unsere Anstrengungen auf jene konzentrieren müssen, die sich in Lebensgefahr befinden sowie auf die Kinder, die an Durchfallerkrankungen, schweren Infektionen und Mangelernährung leiden.“ 
Die Mehrheit der Patienten im Spital von MSF sind Kinder unter fünf Jahren. Innerhalb von einem Monat hat sich die Zahl der eingewiesenen Kinder verdoppelt und ist von 104 auf 209 gestiegen. Auch der Prozentsatz von mangelernährten Kindern in Behandlung ist steigend. Die Sterblichkeitsrate im Spital hat sich in einem Monat ebenfalls verdoppelt und ist von 7 auf 15 Prozent gestiegen, vor allem aufgrund von Durchfallerkrankungen und schweren Infektionen wie Lungenentzündungen. Die Teams von MSF führen deshalb Trainings durch, damit Eltern die Symptome erkennen, die eine rasche Spitaleinweisung ihrer Kinder verlangen.  
Seit April 2012 hat sich die Lagerbevölkerung in Yida mehr als verdreifacht. Die Regenzeit hat bereits begonnen, und die Wasserversorgung und die sanitären Anlagen werden dem Ansturm an Menschen nicht gerecht. Trotz der Anstrengungen der Organisationen vor Ort sind die Lebensbedingungen für die 63’500 Flüchtlinge völlig unangemessen. 

Viele Krankheiten wären vermeidbar

„Die Mehrheit der Behandlungen in den medizinischen Einrichtungen von MSF sind auf Krankheiten zurückzuführen, die durch das Wasser übertragen wurden und die durch Zugang zu Trinkwasser und ausreichend Latrinen verhindert werden könnten“ erklärt André Heller, Einsatzleiter von MSF im Südsudan. 
Um auf den ständig wachsenden Bedarf zu reagieren, steigert MSF als grösste medizinische Organisation vor Ort ihre Hilfsaktivitäten und erhöht die Anzahl der Spitalbetten in drei zusätzlichen Zelten im Spital auf 60. Auch die Teams von MSF werden aufgestockt, die derzeit aus über 80 Personen bestehen. 
MSF ist seit November 2011 in Yida im Südsudan tätig. Die Organisation betreibt im dortigen Flüchtlingslager ein Spital, ein Gesundheitszentrum und leistet bei der Registrierung medizinische Hilfe für die Neuankömmlinge. Im Juni hat MSF über 14’000 Kinder unter 15 Jahren gegen Masern geimpft und impft weiterhin Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren, die neu im Lager ankommen. Weitere MSF-Teams leisten sudanesischen Flüchtlingen im Bundesstaat Upper Nile medizinische Hilfe.

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