Honduras: MSF bekämpft tödlichen Dengue-Ausbruch

En août 2013, le nombre de cas présumés de dengue hémorragique rapportés dans la région était en hausse de 235 pour cent par rapport à l’année précédente.

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In San Pedro Sula, der zweitgrössten Stadt Honduras’, grassiert das Hämorrhagische Denguefieber. Im Vergleich zum Vorjahr wurden mehr als dreimal so viele Fälle verzeichnet. Diese Form des Denguefiebers, eine durch Moskitos übertragene Krankheit, kann tödlich verlaufen; insbesondere Kinder sind gefährdet.

MSF-Teams haben einen Notfalleinsatz gestartet, um die Zahl der Todesfälle von Kindern zu senken. Die Organisation unterstützt dazu die Gesundheitsbehörden im wichtigsten öffentlichen Spital im Nordosten Honduras’.
„Die Epidemie stellt für die Bevölkerung eine grosse Gefahr dar”, warnt der medizinische Koordinator von MSF Dr. Luis Neira. „Seit wir hier tätig sind, haben wir konstant Patienten mit Dengue. Unser Schwerpunkt liegt bei der Behandlung von Kindern unter 15 Jahren.“ Drei von vier Patienten, die im Spital behandelt werden – einschliesslich der schwersten Fälle – sind Kinder.
Im August 2013 war die Zahl der Fälle mit Verdacht auf Hämorrhagisches Denguefieber in diesem Gebiet 235 Prozent höher als im Jahr zuvor. Die örtlichen Gesundheitsbehörden waren mit dieser Zahl überfordert, worauf MSF den Einsatz startete.
Eine Grossmutter, die mit ihrer kranken Enkelin ins Spital gekommen ist, erzählt: „Ich kam aus dem vier Stunden entfernte Azacualpa hierher. Meine Enkelin war während mehrerer Tage krank, aber das lokale Gesundheitszentrum konnte ihr nicht helfen.“ Marianas Enkelin hatte Denguefieber mit Komplikationen und wurde schliesslich in die Intensivstation überwiesen, die das MFS-Team im Mario Catarino Rivas-Spital in San Pedro Sula eingerichtet hat.
Das Denguefieber, das in Mittelamerika endemisch ist, ist eine Viruserkrankung, die durch Moskitos übertragen wird. Die meisten Fälle verlaufen relativ mild mit Symptomen, die denen einer Grippe ähnlich sind. Bei schweren Erkrankungen können  jedoch ein hämorrhagisches Denguefieber mit inneren Blutungen oder das Dengue-Schocksyndrom mit Kreislaufversagen auftreten, Krankheitsformen, die manchmal tödlich verlaufen.
In Honduras gibt es vier Serotypen des Dengue-Virus. „Die vier Typen zirkulieren“, erklärt Neira, „und das Risiko, sich anzustecken, ist besonders hoch während der Regenzeit zwischen Mai und November. In dieser Zeit vermehren sich die Moskitos, die für die Übertragung der Krankheit verantwortlich sind.“
Es gibt keine spezifische Behandlung gegen das Denguefieber, aber eine rechtzeitige Diagnose und angemessene Behandlung reduzieren die Zahl der Todesfälle. Das honduranische Gesundheitssystem befindet sich jedoch in einer Krise, medizinisches Material ist Mangelware, und es fehlt an qualifiziertem Personal. Deshalb ist es häufig schwierig, die Krankheit rechtzeitig festzustellen und zu behandeln. „Das Problem liegt darin, dass die Leute mit vielen Hürden kämpfen müssen, bevor sie Zugang zu einer angemessenen Behandlung haben“, erklärt Neira. 
Ein MSF-Team hat das medizinische Personal in Gesundheitszentrum in der Umgebung von San Pedro Sula dahingehend geschult, dass es Fälle von Dengue rechtzeitig erkennen kann und diese umgehend in ein Spital überweist. Das Team stellte ausserdem sicher, dass alle Kinder unter 15 Jahren im Mario Catarino Rivas-Spital eine kostenlose Behandlung erhalten. In drei der Kinderabteilungen des Spitals richtete es eine spezielle Dengue-Einheit ein, in denen medizinische Mitarbeiter von MSF das Spitalpersonal unterstützen und schulen. In den zwei Monaten seit Beginn dieses Einsatzes hat das MSF-Team in der Notfallabteilung des Spitals mehr als 520 Kinder behandelt, ein Viertel von ihnen war jünger als fünf Jahre.
„Wir belieferten das Spital auch mit Medikamenten und medizinischem Bedarfsmaterial zur Behandlung von erwachsenen Dengue-Patienten“, sagt Neira. MSF überwacht den Krankheitsausbruch weiterhin für den Fall, dass ein verstärkter Einsatz erforderlich sein wird. 
Neben diesem Notfalleinsatz ist MSF auch in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa tätig. In einigen der gefährlichsten Vierteln der Stadt befasst sich die Organisation mit den medizinischen Auswirkungen von Gewalthandlungen. MSF arbeitet seit über 25 Jahren in Mittelamerika und leistet Hilfe nach Naturkatastrophen, bei Notfällen oder anderen medizinischen und humanitären Krisen.

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