Syrien: Uneingeschränkte Hilfe dringend benötigt

« Le Groupe de Haut Niveau sur la Syrie doit soutenir l'accès humanitaire à toutes les victimes du conflit, que ce soit depuis Damas ou depuis les pays limitrophes »

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MSF fordert, dass die grenzüberschreitende Hilfe für Syrien erleichtert und verstärkt wird.

Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) betont, dass die grenzübergreifende humanitäre Hilfe für die Syrer dringend verstärkt werden muss. Wenn die gesamte internationale Hilfe über die Regierung abgewickelt wird, müssen weiterhin Millionen Menschen auf angemessene Hilfe verzichten”, betont Dr. Joanne Liu, internationale Präsidentin von MSF.
Morgen tagt die «Arbeitsgruppe für Syrien» (High Level Group on Syria) in Genf. Gemäss der präsidentiellen Erklärung des UNO-Sicherheitsrats vom 2. Oktober müssen die 22 Mitgliedsstaaten dieser Gruppe* erste Empfehlungen zur Verbesserung der Hilfeleistungen in Syrien vorlegen. Die humanitäre Hilfe für die Bevölkerung in den von der Opposition kontrollierten Gebieten steht jedoch nicht auf der Agenda. Denn diese stellt nach Ansicht der UNO für die syrische Regierung eine rote Linie” dar, die nicht überschritten werden darf.
«Wenn man das Thema der grenzüberschreitenden Hilfe ausklammert, billigt man damit die Tatsache, dass Millionen Syrer von lebensnotwendiger Hilfe ausgeschlossen sind”, fügt Lui hinzu.
Zurzeit wird tatsächlich fast die gesamte internationale humanitäre Hilfe über Damaskus abgewickelt. Die UN-Agenturen und die internationalen Organisation unterliegen strengen Kontrollen durch die syrische Regierung, welche humanitäre Hilfsmassnahmen – insbesondere medizinische – in den von der Opposition kontrollierten Gebieten einschränkt oder verbietet.
Diese Einschränkungen haben dazu geführt, dass die Menschen in Enklaven wie Homs oder Ghouta, die von der Opposition kontrolliert, aber von den Regierungskräften belagert werden, komplett von Hilfe abgeschnitten sind. Auch die fünf bis sieben Millionen Menschen, die in Rebellengebieten nahe der Grenze leben, erhalten aus Damaskus nicht die geringste medizinische Hilfe und kaum Hilfsgüter. Aus Furcht vor möglichen Repressalien gegen ihre Einsätze in Damaskus haben es die Vereinten Nationen vermieden, einen grenzüberschreitenden Zugang zu den Menschen in den Oppositionsgebieten auszuhandeln. Diese Menschen überleben nur dank der Unterstützung von syrischen Netzwerken und einigen NGOs wie MSF, die von den Nachbarländern – insbesondere der Türkei – her operieren. Diese Hilfe vermag jedoch die riesigen Bedürfnisse nicht abzudecken.
«Die Arbeitsgruppe für Syrien muss die humanitäre Hilfe allen Opfern des Konflikts zugänglich machen, sei dies aus Damaskus oder aus den Nachbarländern», erklärt Liu abschliessend.
*Mitgliedstaaten der Arbeitsgruppe für Syrien: Mitglieder des UNO-Sicherheitsrats, Saudi-Arabien, Iran, Jordanien, Libanon, Katar, Russland, Türkei

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