Syrien: Massive Vertreibungen nach eskalierender Gewalt im Norden des Landes

Ainsi, 1 700 familles ont rejoint les 110 000 déplacés syriens vivant dans quatre camps de regroupement autour d’Atmeh, dans le gouvernorat d’Idlib.

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Infolge einer signifikanten Zunahme der Luftangriffe auf Spitäler im Norden Syriens wurden mindestens 35 syrische Patienten und medizinisches Personal getötet und 72 Menschen verwundet.

Das berichten Gesundheitsmitarbeiter, die von Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) in Syrien unterstützt werden. Seit der Eskalation der Angriffe Ende September wurden den ganzen Oktober hindurch zwölf Spitäler in den Provinzen Idlib, Aleppo und Hama gezielt angegriffen. Darunter waren sechs von MSF unterstützte Spitäler. Insgesamt mussten sechs Spitäler schliessen, von denen drei von MSF unterstützt wurden. Zudem wurden vier Krankenwagen zerstört. Nur ein Spitel ist bisher wieder für Notfälle geöffnet. Doch die medizinische Versorgung für Mütter und Kinder sowie die primäre Gesundheitsversorgung bleiben dort weiter schwer gestört.
Aufgrund der ausgedehnten Angriffe in der Region waren Zehntausende Menschen gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. Einige haben Zuflucht auf den Feldern und in umliegenden Dörfern gesucht. Laut Gesundheitshelfern von MSF sind andere gemeinsam mit rund 1‘700 Familien weiter geflohen und haben sich 110‘000 intern vertriebenen Syrern in einem bereits bestehenden Camp angeschlossen, das rund um den Ort Atmeh in der Provinz Idlib liegt. Allein 225 weitere Familien sind in der vergangenen Woche dort angekommen.
„Nach mehr als vier Jahren Krieg bleibe ich entgeistert angesichts der Tatsache, dass das humanitäre Völkerrecht so leicht von allen Konfliktparteien missachtet wird", sagt Sylvain Groulx, Landeskoordinator von MSF in Syrien. „So viele humanitäre und medizinische Akteure, darunter MSF, haben wiederholt einen sofortigen landesweiten Stopp dieser Angriffe gefordert und fordern ihn weiterhin. Aber werden unsere Stimmen gehört?"
Bei den sinkenden Temperaturen angemessene Unterkünfte zu finden, ist jetzt Priorität. Dies kommt als weiteres Problem zu dem bereits schwierigen Zugang zur Gesundheitsversorgung für die Vertriebenen. Die Möglichkeit, die bestehenden Camps für den massiven Menschenzustrom zu erweitern oder neue zu bauen, ist begrenzt. Einige der vertriebenen Familien teilen Zelte, während andere Zuflucht in Moscheen und Schulen finden.
„Neben der Bereitstellung von zusätzlicher medizinischer Unterstützung mithilfe einer mobilen Klinik im Süden Aleppos, prüfen wir die Bereitstellung von Hilfsgütern wie Zelten", sagt Groulx. „Wir werden auch andere Hilfsgüter verteilen, wie Decken, und die Menschen damit für den bevorstehenden Winter versorgen. Aber diese Unterstützung ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein, wenn man bedenkt, was die vertriebenen Familien wirklich brauchen. Sie brauchen Sicherheit. Sie brauchen Schutz. Sie müssen aufhören, nur von einem Moment auf den anderen zu leben, und sich zu fragen, wann die nächste Bombe fallen wird."
MSF betreibt sechs medizinischen Einrichtungen in Syrien und unterstützt mehr als 150 Kliniken und Gesundheitsstationen direkt. MSF versorgt auch Patienten aus Syrien, die nach Jordanien, Libanon und in den Irak geflohen sind.

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