Syrien: In der Provinz Idlib wird hilflose Zivilbevölkerung bombardiert

On assiste à une véritable stratégie de terreur orchestrée par le gouvernement syrien à l’encontre des habitants de cette zone.

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Dank der Solidarität unter den Einwohnern kann die einzige medizinische Einrichtung am Laufen gehalten werden. Doch die Pflegenden sind überfordert mit der Zahl der Verletzten, die Opfer einer Strategie des Terrors geworden sind.

Im Norden der syrischen Provinz Idlib ist laut Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) die Zivilbevölkerung Opfer heftigen und wahllosen Beschusses durch Regierungstruppen. «Da uns nicht erlaubt wird, in den von der Regierung kontrollierten Gebieten zu arbeiten, können wir die Situation nicht unparteiisch beurteilen», sagt Mego Terzian, verantwortlich für den Nothilfeeinsatz der Organisation in Idlib. «Doch in dieser Gegend werden wir Zeuge einer Strategie des Terrors gegen die Menschen, organisiert von der syrischen Regierung.»
Nördlich der Verbindungsachse zwischen den Städten Aleppo und Idlib, wo die Kämpfe derzeit zunehmen, bombardieren Regierungstruppen wahllos Dörfer und Städte. Ein Team von MSF ist soeben aus einer Stadt im Norden der Provinz zurückgekehrt, die in den vergangenen Monaten wiederholt bombardiert wurde. Dort gibt es Engpässe bei der Versorgung mit dem Nötigsten: Es gibt nicht genug Trinkwasser, Brot, Milchpulver und keinen Strom. Der Benzinpreis ist dramatisch angestiegen. Eine Klinik an einem geheimen Ort ist die einzige noch funktionierende medizinische Einrichtung. Sie wird von wenigen syrischen medizinischen Fachkräften und lokalen Helfern betrieben. Angesichts des heftigen Beschusses haben die Helfer jedoch Schwierigkeiten, eine grössere Zahl von Verletzten zu behandeln. Gleichzeitig nehmen sie selbst ein grosses Risiko auf sich, indem sie die Klinik am Laufen halten und die am schwersten Verletzten in Spitäler ausserhalb der Stadt bringen.
«Dafür, dass ein grosser Teil der ursprünglichen Bewohner die Stadt verlassen hat und Menschen hinzugekommen sind, die aus anderen bombardierten Gegenden geflüchtet sind, herrscht eine beeindruckende Solidarität», beschreibt Adrien Marteau, Mitarbeiter von MSF, die Situation in der Stadt. «Die Menschen springen als Krankenpfleger ein oder führen sogar kleinere chirurgische Eingriffe durch, weil es schlicht niemanden gibt, der dies sonst tun könnte. Angesichts der Schwere vieler Verletzungen und der Risiken während Evakuierungen sterben jedoch viele Verwundete, weil sie nicht behandelt oder rechtzeitig evakuiert werden können. Der Grossteil der Patienten mit ernsten Verletzungen, die wir in unserer Klinik in Idlib aufnehmen, stammt aus dieser Gegend.»

Die Aktivitäten von MSF in Syrien und den Nachbarländern

MSF betreibt derzeit drei Spitäler in von bewaffneten oppositionellen Gruppen kontrollierten Gebieten im Norden und Nordwesten Syriens. Von Juni 2012 bis Januar 2013 haben die Mitarbeiter mehr als 10’000 Konsultationen durchgeführt und gut 900 chirurgische Eingriffe vorgenommen. Ausserdem helfen Teams von MSF syrischen Flüchtlingen in Jordanien, Libanon und im Irak.

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