Jemen: Militär-Koalition muss Angriff auf Spital eingestehen und aufklären

MSF réitère sa demande d’explications auprès des représentants de la Coalition.

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MSF widerspricht entschieden der Leugnung des Angriffs auf ein Spital im Jemen durch die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition.

Es bestehe kein Zweifel, dass die Koalition das von Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) unterstützte Spital in Haydan im Norden des Landes am 26. Oktober zerstört habe, erklärte die internationale Hilfsorganisation am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Paris. Die Klinik sei schon zuvor durch Angriffe der Koalition beschädigt worden.
Das Gebiet um Haydan lag monatelang unter massivem Beschuss aus der Luft. Während dieser Zeit alarmierte MSF die von Saudi-Arabien geführte Koalition mehrfach, dass die Luftangriffe zivile Einrichtungen zerstört und das Spital beschädigt hatten. Mitarbeiter von MSF vor Ort hatten die Schäden mit eigenen Augen gesehen. Auch in der Nacht des 26. Oktober alarmierte MSF Vertreter Saudi-Arabiens in Riad, dass das Spital beschossen wurde.
„Die saudischen Behörden leugnen die offenkundige Wahrheit, dass sie ein Spital zerstört haben“, sagt Laurent Sury, Leiter der Nothilfeprojekte von MSF im Jemen. „Das ist ein alarmierendes Zeichen für die jemenitische Bevölkerung und für die humanitären Helfer vor Ort. Wie können Lehren aus dem Vorfall gezogen werden, wenn wir nur Leugnungen zu hören bekommen? Wie können wir weiterarbeiten, wenn es nicht die geringste Zusicherung gibt, dass zivile Einrichtungen verschont werden?“
Bereits am 30. Juni, am 6. Juli und am 7. Juli schlugen Luftangriffe nur etwa 250 Meter von der Klinik entfernt ein. Sie trafen Wohnhäuser, eine Schule und einen Marktplatz. Am 23. Juli trafen sieben Bomben in Haydan einen Marktplatz, eine Tankstelle, zwei Häuser sowie eine Schule, die sich nur 75 Meter vom Spital entfernt befindet. Bei diesem Angriff wurden Wände und Fenster der Klinik beschädigt. Bei jedem dieser Angriffe informierte MSF die Streitkräfte der Koalition. Doch diese reagierten nicht.
MSF fordert die von Saudi-Arabien geführte Koalition dazu auf, den Angriff vom 26. Oktober eindeutig aufzuklären. Die Koalition und ihre Verbündeten müssen sich unzweifelhaft dazu bekennen, den völkerrechtlichen Schutz von Gesundheitseinrichtungen zu respektieren und humanitäre Hilfe an die Bewohner zu ermöglichen, die von jeder Unterstützung abgeschnitten sind.

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