Südsudan: MSF-Einrichtung in Pibor geplündert, Teams versorgen Verletzte

Vue générale du compound de MSF dans le village de Gumuruk au Soudan du Sud en septembre 2013.

Südsudan1 Min.

Am Dienstagnachmittag brachen in der südsudanesischen Region Pibor Kämpfe aus, im Verlauf deren auch eine medizinische Einrichtung von MSF geplündert wurde. Mindestens 35 Menschen wurden verletzt, geschätzte 1‘000 Vertriebene suchen auf einem Gelände der UNO Schutz.

Die Kämpfe begannen am frühen Nachmittag des 23. Februar und hielten den ganzen Tag an. Gestern Abend war das Team von Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) gezwungen, in seiner Unterkunft Schutz zu suchen und musste später sogar die Schutzzone auf dem UNO-Gelände aufsuchen. Unsere Mitarbeiter nahmen medizinisches Bedarfsmaterial und Ausrüstung mit und halfen bei der medizinischen Versorgung der Verwundeten. Bis heute im frühen Nachmittag wurden 35 Patienten betreut, die dringend benötigte chirurgische Hilfe kann jedoch unter den Umständen nicht angeboten werden. Die Kämpfe gehen unterdessen weiter, und MSF beobachtete, wie mehrere Häuser zerstört wurden. Der Organisation ist es noch nicht gelungen herauszufinden, wie stark ihr eigenes Gelände beschädigt wurde.
«Es herrscht dringender Bedarf an medizinischer Nothilfe hier in Pibor, doch die Möglichkeiten, Hilfe zu leisten, sind stark eingeschränkt», so Corinne Benazech, Einsatzleiterin von MSF. «Wir müssen uns erst ein Bild von der Zerstörung und Plünderung unseres Gesundheitszentrums machen. Wenn es uns nicht möglich sein sollte, unsere Hilfe wieder aufzunehmen, hätte das verheerende Folgen – denn MSF ist der einzige Gesundheitsanbieter in diesem Gebiet. Wir wiederholen unseren Aufruf, dass alle bewaffneten Akteure das internationale humanitäre Recht respektieren müssen, unter dessen Schutz die Zivilbevölkerung, medizinische Einrichtungen und die Bereitstellung humanitärer Hilfe stehen.»