Südsudan: 70'000 Vertriebene in Awerial brauchen mehr Hilfe

Plus de 70 000 personnes, en majorité des femmes et des enfant, ont fui la ville pour se rendre à Awerial.

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Zehntausende Frauen und Kinder sind nach Awerial im Bundesstaat Lakes geflohen. Gemäss der medizinischen Nothilfeorganisation MSF braucht es dringend mehr Organisationen, die den Vertriebenen medizinische und humanitäre Hilfe leisten.

Jeden Tag kommen Tausende Menschen hinzu während die Lebensbedingungen katastrophal sind.
Mehr als 70'000 Menschen – mehrheitlich Frauen und Kinder – flohen wegen der intensiven Kämpfe zwischen Regierungs- und Rebellentruppen der letzten Woche aus Bor, der Hauptstadt des Bundesstaates Jonglei. Nun sammeln sie sich 50 Kilometer weiter nördlich auf der anderen Seite des Nils um die Stadt Awerial.
„Die Situation, in der sich die Frauen und Kinder befinden, ist sehr alarmierend“, erklärt Aurélie Dupont, Nothilfekoordinatorin in Awerial. „Sie haben ihr Zuhause verlassen und sind mit fast nichts hier angekommen. Es gibt kein sauberes Wasser, keine Nahrungsmittel und keinen Platz, um Schutz zu finden. Sie sind völlig auf die Unterstützung der lokalen Bevölkerung angewiesen.“
Die Notfallteams von Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) unterstützen, die zwei noch betriebenen staatlichen Spitäler mit ärztlicher Beratung und Medikamenten. Weitere Prioritäten von MSF sind, alle Vertriebenen mit sauberem Wasser zu versorgen, um Durchfallerkrankungen zu verhindern, schnell gegen Masern zu impfen sowie Geburtshilfe für Frauen. Eine weitere grosse Sorge ist die Versorgung mit Nahrungsmitteln, welche dringend verbessert werden muss.
„Das Potential für Krankheiten ist enorm“, sagt David Naish, Einsatzleiter von MSF im Südsudan. „Trotzdem ist im Bundesstaat Lakes bis anhin nur wenig humanitäre Hilfe geleistet worden. Sauberes Wasser, Toiletten und Abfallentsorgung werden dringend benötigt aber die Organisationen vor Ort sind bereits am Limit. Es braucht weitere Organisationen, die den Vertriebenen zu Hilfe kommen, da mehr und mehr Menschen vor der Gewalt fliehen.“
MSF setzt Notfallteams ein, um die bestehenden Projekte zu verstärken sowie auf weitere Notlagen reagieren zu können. Die Anzahl der nicht dringend benötigten Mitarbeiter wurde zugunsten von spezialisierten Notfallteams reduziert, aber alle medizinischen Tätigkeiten in den 12 Projekten im Südsudan laufen weiter.
MSF ist seit 1983 in dem Gebiet tätig, das heute die Republik Südsudan ausmacht. Die Hilfsorganisation hat Programme in acht von zehn südsudanesischen Bundesstaaten. Neben der Basisgesundheitsversorgung und fachmedizinischer Versorgung reagieren die Teams regelmässig auf Notsituationen, die durch Flucht und Vertreibung entstehen, auf Ernährungskrisen und verstärktes Krankheitsaufkommen.

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