Sistierte UNRWA-Hilfe gefährdet die Lebensgrundlage von Millionen Menschen in Palästina

Im Süden von Gaza, inmitten von Trümmern. Oktober 2023.

Palästinensische Autonomiegebiete1 Min.

Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) ist zutiefst besorgt über die Entscheidung einiger Staaten, ihre Zahlungen an das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA auszusetzen. Dieses stellt für mehr als zwei Millionen Palästinenser:innen im Gazastreifen und im Westjordanland die einzige Lebensgrundlage dar.

Die humanitäre Situation im Gazastreifen hat katastrophale Ausmasse erreicht, jede weitere Einschränkung von Hilfe bedeutet noch mehr Leid und weitere Todesopfer.

Die Schweiz wartet mit den für 2024 vorgesehenen Zahlungen an UNRWA noch ab. Tatsächlich haben Hilfsorganisationen schon jetzt Mühe, nur einen Bruchteil des dringenden Bedarfs in Gaza abzudecken. Es braucht viel mehr humanitäre Hilfe – nicht weniger. Wir bitten die Schweiz deshalb dringend, zumindest die Beiträge der vergangenen Jahre beizubehalten. Die Folgen, die diese Mittelkürzung vor Ort haben wird, sind verheerend und stehen im Widerspruch zu den vorläufigen Massnahmen, die der Internationale Gerichtshof am Freitag, 26. Januar erlassen hat. Darin wurde unter anderem gefordert, die Versorgung der Bevölkerung in Gaza mit humanitärer Hilfe sicherzustellen.

Ärzte ohne Grenzen bekräftigt die Forderung nach einem sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand. Zudem muss die Belagerung aufgehoben werden, um zusätzliche und kontinuierliche Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu ermöglichen.