MSF leistet nach schweren Überschwemmungen Hilfe für Flutopfer in Burkina Faso und Niger

1 Min.

Nach vier Tagen heftiger Regenfälle im Air-Gebirge im Norden Nigers haben schwere Überschwemmungen in der Stadt Agadez in den ersten Septembertagen grosse Verwüstung angerichtet. Teams von MSF haben Nothilfemassnahmen gestartet, um den Betroffenen zu helfen.

„Die Situation in Agadez ist dramatisch. Es sieht hier aus, als ob ein schweres Erdbeben die Stadt erschüttert hätte. Der Bedarf an Hilfe ist enorm“, sagt Giorgio Calarco, Einsatzleiter von MSF in Niger. Laut Schätzungen wurden 3'500 Häuser zerstört und 28'000 Menschen durch die schwersten Überschwemmungen seit langem in dieser Gegend obdachlos. Die meisten von ihnen sind bei Gastfamilien untergekommen, weitere ungefähr 10'000 Menschen - darunter viele schwangere Frauen und Kinder unter fünf Jahren – fanden Unterkunft in 13 Schulen.
Die Teams von MSF haben nach einer ersten Erkundung der Lage mit der notfallmedizinischen Versorgung von Flutopfern mit Hilfe einer mobilen Klinik begonnen, mit der sie Notunterkünfte besuchen. Patienten werden in die drei Gesundheitszentren überwiesen, die MSF in Agadez betreibt. Für die kommenden Tage plant MSF zudem die Verteilung von Hilfsgütern wie Seife und Hygiene-Kits an rund 2'000 Familien, sowie den Bau von Latrinen auf dem Gelände von Schulen, die obdachlos gewordene Familien beherbergen. Am 6. September hat ein MSF-LKW mit Medikamenten und einem Cholera-Kit (bestehend aus Infusionsflaschen, Antibiotika, Plastikdecken, Seife, Desinfektionsmittel und Chlor) Agadez erreicht, falls fort Durchfallerkrankungen ausbrechen.
Es gibt Berichte über weitere 7'000 Menschen ausserhalb von Agadez, die durch die Fluten ihr Zuhause verloren haben. Der Zugang zu diesen Menschen ist jedoch aufgrund der alarmierenden Sicherheitslage in der Region äusserst schwierig.
MSF arbeitet seit Mai 2009 in Agadez und leistet in drei Gesundheitszentren kostenlose Gesundheitsversorgung für Mütter und Kinder. Für die kommenden Monate plant MSF die Durchführung von Masernimpfungen für Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren.

Verwandte Beiträge