Mosambik: 250'000 Kinder gegen Masern geimpft

Près de 250 000 enfants âgés de six mois à 15 ans ont été vaccinés contre la rougeole. Niassa, Mozambique, 13.09.2010

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Nur drei Wochen dauerte es, um Tausende Kinder in sechs abgelegenen Regionen im Norden Mosambiks gegen Masern zu impfen. Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium verlief sehr zufrieden stellend.

In der Provinz Niassa im Norden Mosambiks wurden nahezu 250'000 Kinder zwischen sechs Monaten und 15 Jahren gegen Masern geimpft. Die umfangreiche Impfkampagne konnte im September innerhalb von nur drei Wochen durchgeführt werden. Verantwortlich war MSF zusammen mit den lokalen Gesundheitsbehörden.

Im Juli hatte MSF in vier Distrikten der Provinz Niassa an der Grenze zu Malawi Abklärungen durchgeführt, da im Nachbarland eine Masernepidemie grassierte. Im August beschlossen das Gesundheitsministerium in Mosambik und MSF nach mehreren Sitzungen, in sechs Distrikten der Provinz Niassa gemeinsam gegen die rasante Zunahme von Masern-Fällen vorzugehen.

Erhöhte Sterblichkeit bei ausbleibender Impfung

In westlichen Ländern kommt es bei Kindern mit Masern selten zu Komplikationen, da die Impfung hier sehr zuverlässig ist. In einem Land wie Mosambik ist die Krankheit jedoch viel gefährlicher. Die ungenügende Durchimpfung der Bevölkerung und die schwierigen Lebensbedingungen können zur Folge haben, dass die Sterblichkeit zunimmt.

Ziel war es, insgesamt 270'000 Kinder zu impfen. Schlussendlich waren es 250'000, die eine Injektion bekamen – das sind 88 Prozent der Zielgruppe. „Wenn man bedenkt, wie schwer zugänglich die Gebiete sind, ist das ein sehr gutes Resultat“, erklärt Mariano Lugli, Einsatzleiter von MSF in Mosambik.

Die Kampagne begann mit einer einwöchigen Sensibilisierung der Bevölkerung. Radiosendungen informierten über die Bedeutung und das genaue Vorgehen der Impfung. Mobile Teams, das Gesundheitspersonal und die Lehrer in den Distrikten riefen zur Impfung auf und beantworteten Fragen, damit sich am entscheidenden Tag möglichst viele Kinder in die Warteschlangen stellen würden.

Schulung des Gesundheitspersonals als Nebeneffekt

Als es soweit war, verteilten sich ungefähr zehn MSF-Teams auf jedes der sechs Distrikte. Mosambik lieferte den Impfstoff und stellte einen Grossteil des Personals: Nebst acht MSF Mitarbeitern waren 359 lokale Angestellte im Einsatz. MSF übernahm ihrerseits das Benzin und die Überstunden des mosambikanischen Gesundheitspersonals und konnte vor allem auf ihre langjährige Erfahrung in der Planung und Durchführung solcher Kampagnen zurückgreifen.

„Die gesamte Aktion hat 23'000 Franken gekostet, das sind weniger als 10 Rappen pro geimpftes Kind“, berichtet Mariano Lugli. „Dies ist einer der Vorteile, wenn man mit den Behörden zusammenarbeitet. Ausserdem konnte das lokale Gesundheitspersonal in Mosambik viel aus dieser Erfahrung lernen.“

MSF arbeitet seit den 90er Jahren in Mosambik. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts liegt der Schwerpunkt in der Bekämpfung von HIV/Aids. In diesem Land im Süden Afrikas sind 16 Prozent der 21 Millionen Einwohner mit HIV infiziert. MSF kümmert sich in der Hauptstadt Maputo und in Lichinga in der nördlichen Provinz Niassa um Tausende von Menschen mit HIV/Aids und Tuberkulose. Die Teams greifen zudem bei Epidemien oder Überschwemmungen ein, die das Land regelmässig heimsuchen.

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