Jährlich sterben trotz verfügbarer Methoden Millionen Menschen an Malaria

Test de diagnostic Malaria, Mali 2009

2 Min.

Mehr als eine Million Menschen sterben Jahr für Jahr an Malaria, obwohl einfache und wirksame Werkzeuge existieren, welche die Last dieser Krankheit dramatisch reduzieren. Jedes Jahr behandelt MSF mehr als eine Million Malaria Patienten in 30 Ländern. Die Organisation fordert nun, dass die internationalen Akteure zu ihren Versprechungen stehen und die Einführung wirksamer Methoden weiter vorangetrieben wird.

„Die Tatsache, dass schnelle und effektive Diagnose und Behandlung mittlerweile möglich sind, macht die anhaltende Tragödie von Malaria in Entwicklungsländern umso inakzeptabler“, sagt Dr. Martin De Smet, Malaria-Experte bei MSF. „Die notwendigen Werkzeuge für den Kampf gegen Malaria wurden entwickelt, jetzt müssen sie auf breiterer Basis zum Einsatz kommen.“

Dort, wo keine verlässliche Mikroskopie möglich ist, setzt MSF Schnelldiagnosetests (Rapid Diagnostic Tests, RDTs) ein. Mit einem einzigen Tropfen Blut aus der Fingerspitze des Patienten kann die Krankheit innerhalb von fünfzehn Minuten diagnostiziert werden. Diese Schnelltests garantieren eine korrekte Diagnose und funktionieren – wie MSF bewiesen hat – unter verschiedensten Bedingungen, sei es in überfüllten Krankenhäusern oder in abgelegenen Gesundheitsposten. Sie können von sogenannten „Malaria Workers“, dahingehend geschulte Personen der lokalen Bevölkerung, durchgeführt werden.

Zur Behandlung von Malaria setzt MSF eine auf Artemisinin basierende Kombinationstheraphie (ACT) ein, die effektivste Medikation gegen die Krankheit. Die Pillen verfügen über geringe Toxizität, kaum Nebenwirkungen und werden schnell gegen den Parasiten wirksam. Wenn die Diagnose frühzeitig erfolgt, reichen drei aufeinander folgende Tage der Behandlung mit ACTs aus, um einen Malariapatienten zu heilen.

Zusätzlich zur Behandlung verteilt MSF mit Insektiziden behandelte Moskitonetze an Menschen mit dem höchsten Malariarisiko, beispielsweise an schwangere Frauen und Kinder unter fünf Jahren. Im Rahmen von Aufklärungskampagnen schult MSF die Bevölkerung im richtigen Umgang und der Pflege der Netze für einen effektiven Schutz gegen Moskitos während der Nacht.

„Industrieländer und Entwicklungsländer müssen sich geschlossen zur Unterstützung des Kampfes gegen Malaria bekennen“, sagt Martin De Smet. „Anlässlich des Welt-Malaria-Tages 2010 weist MSF auf den Bedarf hin, dass alle Akteure zu ihren Zusagen stehen und eine Ausweitung der Einführung von RDTs, ACTs sowie Moskitonetzen in Ländern, in denen Malaria endemisch ist, sicherstellen.

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