Erdbeben in der Türkei und Syrien: Unsere bisherigen Hilfsmassnahmen

Schutzunterkunft im Nordwesten Syriens nach dem Erdbeben. Februar 2023.

Türkei6 Min.

Unsere Hilfsmassnahmen in Syrien

  • Verteilte Hilfsgüter: 30 232
  • Sprechstunden in mobilen Kliniken: 5667
  • Psychologische Konsultationen: 450
  • Gespendetes medizinisches Material: 27 000 Tonnen
  • Unterstützte Spitäler: 32

Ärzte ohne Grenzen / Médecins Sans Frontières (MSF) war bereits vor den Erdbeben im Nordwesten und Nordosten Syriens vor Ort. Das ermöglichte uns, relativ schnell in die am stärksten betroffenen Gebiete zu gelangen. Diese befanden sich vorwiegend im Nordwesten.

Wir haben unsere Tätigkeiten an den dringendsten Hilfsbedarf angepasst. Wichtigste Aktivitäten in den ersten Tagen:

  • Materielle und personelle Unterstützung der medizinischen Einrichtungen
  • Unterstützung des Ambulanzdiensts zum Transport von Patient:innen
  • Verteilung von grundlegenden Hilfsgütern

In einem nächsten Schritt haben wir mobile Kliniken eingesetzt, weitere Hilfsgüter verteilt, in den Bereichen Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Logistik mitgeholfen und erste psychologische Hilfe geleistet.

Nordwesten von Syrien

 

Unterstützung der Gesundheitsversorgung in den Gouvernements Idlib und Aleppo: Unsere Teams haben 32 Spitäler und andere medizinische Einrichtungen mit Notfall-Kits, Kits zur Versorgung von Verletzten, medizinischem Material und Decken versorgt. Wir haben medizinisches, insbesondere chirurgisches Personal vor Ort entsandt. In 4 Einrichtungen in Idlib haben wir Verletzte behandelt und durch den Einsatz von Zelten für die Triage die Spitalkapazitäten erhöht. Wir setzten eigene Ambulanzfahrzeuge ein und unterstützten andere Ambulanzdienste.

Mobile Kliniken


In drei Aufnahmezentren und 11 Camps im Nordwesten Syriens wurden mobile Kliniken eingesetzt. In diesen wurden grundlegende Gesundheitsleistungen angeboten.

Psychologische Unterstützung


Unsere Teams haben einen Telefondienst für psychologische Hilfe eingerichtet. Gesundheitspromotor:innen und psychologische Fachpersonen haben die Bevölkerung auf den Dienst aufmerksam gemacht.

Hilfe für betroffene Familien


In Aleppo haben wir mit lokalen Organisationen gearbeitet, um an mehr als 500 Familien in Unterkünften in Afrin Nahrung und Decken zu verteilen. In der Stadt Jindires, in der die Beben grossen Schaden angerichtet hatten, verteilten wir insgesamt 800 Hilfesets mit Hygieneartikeln, Küchenutensilien, Winterhilfsgütern und Decken. Die Hilfesets wurden auch in Schutzunterkünften in der Umgebung von Azaz und Mare verteilt. Unsere Teams haben im Nordwesten von Syrien insgesamt 19 594 Decken verteilt. Unser Fokus liegt weiterhin auf Nothilfe, insbesondere für Menschen, die durch die Erdbeben ihre Unterkunft verloren haben und nun unter extremen Bedingungen leben müssen. Wir überprüfen laufend den Hilfebedarf, um unsere Massnahmen entsprechend anzupassen.

Materialspenden im Nordwesten von Syrien


Am 26. Februar 2023 hat unsere Organisation einen Konvoi von 15 Lastwagen vor Ort entsandt. Diese brachten 1234 Zelte und Winterausrüstung in die betroffenen Gebiete. Im Hinblick auf eine Aufstockung der Hilfstätigkeiten wurden auch 24 Tonnen medizinisches Material eingeführt.

Nordosten von Syrien

In der Gegend rund um unsere Projektstandorte im Nordosten wurde kein grösserer Schaden gemeldet.

Unsere Hilfsmassnahmen in der Türkei

Unsere Hilfe in der Türkei findet in Zusammenarbeit mit lokalen NGOs statt.

  • Verteilung von 27 000 Hygiene-Kits
  • Verteilung von 14 000 Hilfsgütern
  • Bereitstellung von mehr als 20 000 Litern Trinkwasser
  • Abgabe von mehr als 180 000 Mahlzeiten
  • Verteilung von 9000 Lebensmittelprodukten
  • Verteilung von mehr als 34 Tonnen Holz

 

Psychologische Unterstützung

  • Hatay, Kahramanmaras, Pazarcik und Kayseri

Unsere Teams haben hier psychologische und psychosoziale Unterstützung angeboten. Im Einsatz waren vor allem Freiwillige und Such- und Rettungsteams. Das Angebot bestand aus Einzel- und Gruppenberatungen sowie aus Materialspenden für psychosoziale Aktivitäten.

Lieferung von grundlegenden Hilfsgütern, medizinischem Material, Trinkwasser, Material für sanitäre Anlagen & Hygiene und Nahrung

  • Adiyaman

Unsere Teams haben Stromgeneratoren sowie mehr als 7000 Hygiene-Kits und Hilfsgüter wie Decken, Schlafsäcke, Versorgungsbatterien, Elektroherde, Windeln und warme Unterwäsche gespendet. Dazu kamen mehr als 20 000 Liter Wasser, ein Fahrzeug für den Transport von Medikamenten und Treibstoff für die mobilen Kliniken.

  • Elbistan

Hier haben wir 250 Hygiene-Kits und 400 Thermo-Unterwäschesets für die Ersthelfer gespendet. In mehreren Dörfern wurden auch Lebensmittel verteilt.

  • Gaziantep  

Ärzte ohne Grenzen hat das türkische Roten Kreuz mit 3000 Hygiene-Kits versorgt.

  • Distrikt Islahiye

Unsere Teams haben medizinisches und sonstiges Material an das Spital und das Vertriebenencamp in Islhahiye gespendet sowie Hygiene-Kits an das türkische Rote Kreuz.

  • Hatay 

Wir haben die Spitäler der Region mit mehr als 14 000 Hygiene-Kits, Hilfsgütern und Zelten sowie Nahrung und Wasser versorgt. Es wurden mehr als 8000 Lebensmittelprodukte, insbesondere Brot und Lebensmittelpakete, verteilt. Daneben wurden die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in der Stadt und in den provisorischen Unterkünften für Vertriebene verbessert. Ausserdem haben wir bei der Einrichtung mobiler Kliniken für die Mutter-Kind-Versorgung (Schwangerschaftsvorsorge, Versorgung von Neugeborenen, Säuglingen und Kindern) geholfen und Medikamente gegen die Krätze bereitgestellt.

  • Kilis

In Kilis haben wir in vier Camps bei der Verteilung von 180 000 warmen Mahlzeiten an 6000 Personen mitgeholfen. Dazu arbeiteten wir mit dem Internationalen Blauen Halbmond (IBC) und dem türkischen Roten Kreuz zusammen.

  • Kahramanmaras, Pazarcik et Kayseri 

Unsere Teams haben Hilfsgüter wie Schlafsäcke, Winterkleidung für Babys, Hygieneartikel und Hygiene-Kits zur Verfügung gestellt. Organisationen, die Vertriebenen Mahlzeiten abgaben, versorgten wir mit frischem Obst und Gemüse.

  • Malatya  

Wir haben den Menschen in den informellen Camps und in schwer zugänglichen Dörfern 500 Hygiene-Kits und 150 Packungen Inkontinenz-Windeln zukommen lassen.