Ein MSF-Team hat Libyen erreicht und versucht, in die Spitäler zu gelangen

Centre de santé MSF en Egypte. Image d’archive – 14.09.2010

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Medizinisches Material ist auf dem Weg von Ägypten nach Libyen. Bislang war es nicht möglich, in die libysche Hauptstadt Tripolis zu reisen.

Ein sechsköpfiges Team von MSF hat mit einem Lastwagen voller Medikamente und medizinischer Geräte die Grenze zwischen Ägypten und Libyen passiert. Das Team ist auf dem Weg in Gebiete, in denen es nach Angaben von Gesundheitseinrichtungen zahlreiche Verwundete infolge der gewaltsamen Zusammenstösse gibt.
MSF ist äusserst besorgt über die momentane Situation. Die Mitarbeiter arbeiten unermüdlich daran, in diejenigen Gebiete Libyens vorzudringen, in denen eine grosse Anzahl Menschen von der Gewalt betroffen ist. Bis jetzt ist es aus Sicherheitsgründen unmöglich, dringend benötigte humanitäre Hilfe in die Hauptstadt Tripolis zu bringen.
An der Grenze mit Tunesien wird ein zweiköpfiges Team von MSF bislang daran gehindert, nach Libyen einzureisen. MSF arbeitet weiterhin daran, Hilfsgüter und Mitarbeiter ins Land zu bringen. Ein zweiter Lastwagen mit medizinischen Geräten, darunter auch eine Operationsausrüstung, ist auf dem Weg an die ägyptisch-libysche Grenze.

Unruhen in Bahrain und in Jemen

Auch in anderen Gebieten der arabischen Welt ist MSF in Einsatz. Nach gewalttätigen Zusammenstössen in Folge der Proteste der Bevölkerung in Ländern des Nahen Ostens und des Mittelmeerraums helfen Notfallteams von MSF dabei, Lücken in der Versorgung Verletzter zu schliessen. Die Organisation konnte in einigen Ländern Gesundheitseinrichtungen besuchen – dort  müssen zunehmend Verletzte behandelt werden. In einigen Spitälern und Einrichtungen besteht die Gefahr, dass die medizinischen Vorräte ausgehen.
In Bahrain hat ein Erkundungsteam Kontakt mit Gesundheitseinrichtungen aufgenommen. Die Mitarbeiter besuchten mehrmals das Salmanya-Spital in der Hauptstadt Manama und boten ihre Hilfe an, falls sich die Lage verschlechtern sollte. In Jemen und anderen Ländern der Region stehen die Teams von MSF bereit, die einheimischen Ärzte zu unterstützen, falls das notwendig wird.
Während der Proteste auf dem Tahrir-Platz in Kairo hat MSF zwei Spitäler und eine improvisierte Klinik in einer Moschee mit Medikamenten und medizinischen Geräten versorgt. Das Team schulte zudem die ägyptischen Ärzte darin, wie man die Versorgung organisiert, wenn in kurzer Zeit eine hohe Zahl von Verletzten eingeliefert wird, und half bei der Planung weiterer Notfallvorbereitungen. In Tunesien lieferte MSF orthopädisches Operationsmaterial an zwei Spitäler im Süden des Landes.

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