MSF fordert gross angelegten Rettungseinsatz im Mittelmeer

Rien que cette dernière semaine, 11.000 personnes ont risqué leur vie en tentant la traversée de la Méditerranée, et plus de mille noyades ont été rapportées.

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Um weitere Tote im Mittelmeer zu verhindern, braucht es dringend umfangreiche Such- und Rettungsaktionen.

«Im Mittelmeer entsteht ein Massengrab, und die europäische Politik ist verantwortlich dafür», sagt Loris De Filippi, Präsident von Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) in Italien. «Tausende verzweifelte Menschen fliehen vor Kriegen und Krisen, und Europa hat seine Grenzen geschlossen. Das zwingt Personen, die Schutz suchen, ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Die Leben dieser Menschen müssen jetzt gerettet werden. Es war ein grosser Fehler, den Rettungseinsatz Mare Nostrum zu beenden; europäische Staaten müssen unverzüglich einen grossflächigen Such- und Rettungseinsatz beginnen, bei dem auch nahe an der libyschen Küste patrouilliert wird. Die derzeitigen Anstrengungen greifen offensichtlich zu kurz. Diese Tragödie beginnt gerade erst – sie kann und muss gestoppt werden.»
Allein in der vergangenen Woche haben 11‘000 Menschen ihr Leben riskiert, um das Mittelmeer zu überqueren. Mehr als tausend dürften gestorben sein. Es spielt keine Rolle, welche Hindernisse geschaffen werden und wie hoch die Zäune sind, die Europa errichtet – Konflikte und Krisen werden Menschen weiterhin dazu zwingen, ihre Länder zu verlassen.

Schaffung von sicheren und legalen Wegen nach Europa

«Siebenhundert Tote an einem Tag – das ist eine Zahl wie aus einem Kriegsgebiet. Diese humanitäre Tragödie findet vor unseren Augen statt, doch Europa ist nicht gewillt, sich damit zu befassen. Deswegen werden wir nun Einsätze direkt auf dem Meer starten und versuchen, so viele Leben wie möglich zu retten», sagt De Filippi. «Nur die Schaffung von sicheren und legalen Wegen nach Europa wird weitere tausende Tote wirklich verhindern können. Aber als medizinisch-humanitäre Organisation können wir einfach nicht länger warten.»
Ab Mai wird MSF in Partnerschaft mit MOAS (Migrant Offshore Aid Station) erstmals Such- und Rettungsfahrten auf dem Meer starten; ein Einsatz, der in den kommenden Wochen zusätzlich verstärkt wird. Diese aussergewöhnliche Initiative ist eine Reaktion auf die starke Zunahme der Toten im Mittelmeer. Für MSF ist die aktuelle Situation eine humanitäre Krise, die von der europäischen Politik geschaffen wurde und die wir nicht ignorieren können. Die Organisation fordert die europäischen Regierungen auf, sichere und legale Routen auf den Kontinent zu gewährleisten, die Such- und Rettungsaktionen auf hoher See wieder aufzunehmen und Notfallpläne für die Grenzen zu entwickeln, um angemessene Aufnahmebedingungen für jene zu schaffen, die Schutz in Europa suchen.

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