Jemen: MSF behandelt Verletzte nach Luftangriff auf Vertriebenenlager

Camp d'Al Mazraq, Yémen, 13.02.2013

1 Min.

Nach einem Luftangriff auf ein Vertriebenenlager im Nordjemen hat MSF mehr als zwei Dutzend Verletzte behandelt.

Der Angriff auf das Lager Al Mazraq, im Gouvernement Haddscha, ereignete sich am frühen Morgen des 30. März. Mindestens 34 Verletzte wurden mit Rettungswagen in das von Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) unterstützte Spital in der Stadt Haradh gebracht. Weitere 29 Personen waren bei ihrer Ankunft bereits gestorben, darunter auch Frauen und Kinder. Laut Augenzeugen könnten durch den Angriff noch mehr Menschen verletzt worden sein.
«Die Menschen im Vertriebenenlager Al Mazraq leben dort bereits seit 2009 unter sehr schwierigen Bedingungen, jetzt leiden sie auch noch unter den Folgen eines Luftangriffs», sagt Pablo Marco, MSF-Einsatzleiter im Jemen. «Wir appellieren an alle Konfliktparteien, keine Gewalt gegen Zivilisten einzusetzen. Auch muss die Neutralität von medizinischen Einrichtungen und ihrem Personal respektiert werden. Verletzten muss der ungehinderte Zugang zu medizinischer Hilfe gestattet werden.»

Vertriebenenlager nimmt seit 2009 tausende Menschen auf

Das Vertriebenenlager Al Mazraq entstand 2009, als tausende Menschen vor Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Huthi-Kämpfern im Gouvernement Sa‘da flohen. Am vergangenen Wochenende erreichten ungefähr 500 weitere Familien das Lager, die vor Bombenangriffen im Westen Sa‘das geflohen waren.
Nach dem Ausbruch von Kämpfen in Aden, Lahidsch und anderen Gebieten des Südjemen hat MSF zahlreiche Verletzte behandelt. Seit dem 19. März hat das notfallchirurgische Team in Aden mehr als 500 Patienten aufgenommen. Im Gouvernement ad-Dali‘, wo die Hilfsorganisation die notfallmedizinischen Abteilungen des Al-Nasser-Spitals und des Spitals in Qataba unterstützt, wurden seit dem 24. März insgesamt 67 Verwundete eingeliefert.
MSF war erstmals 1986 im Jemen tätig. Seit 2007 ist die Organisation durchgehend vor Ort. MSF leistet notfallmedizinische Hilfe und leitet derzeit Hilfsprogramme in den Gouvernements Sanaa, Amran, Aden und ad-Dali‘.

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