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DR Kongo: Ärzte ohne Grenzen kritisiert Kluft zwischen Versprechen und Realität
2 Min.
Vergangene Woche war es erneut zu Gewaltausbrüchen gekommen, trotz des in der Woche zuvor in Washington unterzeichneten Friedensabkommens zwischen der DR Kongo und Ruanda. Die von Ruanda unterstützte M23-Miliz dringt unterdessen weiter in der Provinz Süd-Kivu vor und hat die Kontrolle über die Stadt Uvira übernommen.
«Die Tinte des in Washington unterzeichneten Abkommens ist noch nicht trocken, da hat die M23 bereits eine gross angelegte Offensive auf Uvira gestartet. Dabei wurden 200 000 Personen vertrieben, 40 000 von ihnen in Richtung Burundi. Das ist ein klarer Beleg dafür, dass das Friedensabkommen die weiter anhaltende Gewalt einfach verschleiert», so Abdelmoneim bei seiner Rede. «Es zeigt sich immer deutlicher, dass die Friedensbemühungen nicht in erster Linie der leidgeplagten kongolesischen Bevölkerung zugutekommen, sondern vielmehr den Interessen der Rohstoffindustrie und anderen mächtigen Akteuren dienen. Das ist jedoch nichts Neues. Schon seit Jahrzehnten haben die Ausbeutung von Ressourcen und systematische Versäumnisse immer wieder zu Gewalt gegenüber der Bevölkerung geführt.»
Steigender Bedarf an medizinischer Hilfe
Am 8. Dezember kamen mehr als 30 000 Menschen in Burundi an, die vor der Gewalt in der DR Kongo geflohen waren. Zur Unterstützung der Geflüchteten stellen die Teams von Ärzte ohne Grenzen täglich 15 000 Liter Trinkwasser bereit und leiten in Ndava eine mobile Klinik.
Wir behandelten Frauen, die unterwegs gebären mussten, Personen mit Schussverletzungen und Menschen, die an Schmerzen im Zusammenhang mit den langen Fussmärschen litten. Die Menschen haben Angst. An den Ankunftsorten finden sie sehr schwierige Bedingungen vor und man weiss nicht, wie sich die Situation weiterentwickeln wird.
Nach Gefechten an der Grenze und Ausschreitungen auf burundischem Gebiet in der vergangenen Woche befürchten die Teams von Ärzte ohne Grenzen nun einen Zustrom von Geflüchteten.
In Nord- und Süd-Kivu behandeln sie in den von uns unterstützten Einrichtungen weiterhin hunderte von Menschen mit Schuss- oder Granatsplitterverletzungen und anderen Verletzungen in Zusammenhang mit Gewalt – darunter viele Zivilist:innen.
Allein von Anfang November bis zum 10. Dezember versorgten unsere Teams in Gesundheitseinrichtungen in Bunia, Rutshuru und Masisi in Nord-Kivu sowie in Kabare und Kalehe in Süd-Kivu fast 300 Personen mit gewaltbedingten Verletzungen – dies zu einer Zeit, in der der politische Dialog eigentlich hätte Fortschritte erzielen sollen.