MSF nimmt Aktivitäten in Somalia nach Sicherheitsvorfall wieder auf

Hawa Abdi, Somalie, 2007

Somalia / Somaliland1 Min.

“Wir sind erleichtert, dass sich die Sicherheitssituation in Hawa Abdi verbessert hat und wir die medizinischen Aktivitäten wieder aufnehmen konnten“, erklärt David Querol, Einsatzleiter von MSF. „Die bewaffnete Gruppe, welche das Spital besetzt hatte, ist abgezogen und das Personal kann die Patienten wieder behandeln.“

Die medizinischen Aktivitäten in Hawa Abdi konnten seit der ersten Wiederaufnahme des Ernährungsprogrammes Ende Mai stetig fortgeführt werden. Die Teams von MSF behandelten bereits 907 Kinder ambulant und 131 stationär. Vergangenes Wochenende wurden die pädiatrischen Aktivitäten im Spital wieder aufgenommen, seither wurden 35 Kinder eingewiesen. MSF beobachtet die Sicherheitssituation weiterhin und hofft, bald wieder mit ambulanten Behandlungen beginnen zu können.

Am 5. Mai 2010 eskalierte ein privater Streit zu einem gewalttätigen Zusammenstoss im Gebiet um das Hawa Abdi Spital in Somalia und löste die Besetzung des Gebäudes durch eine bewaffnete Gruppe aus. MSF musste die Patienten evakuieren und die Aktivitäten einstellen. Zudem waren während dieser Zeit Tausende von Somaliern, welche entlang des Afgooye-Korridors leben, ohne Zugang zu medizinischer Hilfe.

MSF fordert alle Kriegsparteien in Somalia auf, die Neutralität medizinischer Einrichtungen und medizinischem Personal zu respektieren, so dass die Organisation ihre lebensrettende Arbeit  ausführen kann.

MSF ist seit 1991 in Somalia tätig und leistet gratis medizinische Hilfe in Banadir, Bay, Hiraan, Middle Juba, Middle Shabelle, Lover Shabelle, Galgaduud und Mudug Regions. In Somalia sind über 1‘300 nationale Mitarbeitende im Einsatz, die von rund 100 internationalen Mitarbeitenden in Nairobi unterstützt werden. Sie leisten ein erste und zweite medizinische Versorgung, tätigen chirurgische Eingriffe, behandeln Unterernährung, unterstützen die Flüchtlinge und Vertriebenen  und helfen bei der Verteilung von Wasser.