DR Kongo: MSF hilft tausenden Vertriebenen in der isolierten Region Shabunda in der Provinz Süd-Kivu

Suite a des violents affrontements entre l’armée congolaise (FARDC) et plusieurs groupes armées, des milliers de personnes ont dû quitter de force leurs villages dans la régio n de Shabunda au Sud-Kivu, RD Congo, 08.08.2010.

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Heftige Kämpfe zwischen der kongolesischen Armee (FARDC) und verschiedenen bewaffneten Gruppen haben Tausende Menschen gezwungen, aus ihren Dörfern in der Region Shabunda, Provinz Süd-Kivu zu fliehen. MSF leistet medizinische Nothilfe für die Vertriebenen und behandelt Cholera-Patienten.

Seit Anfang August kommt es im Norden der kongolesischen Provinz Süd-Kivu zu intensiven Kämpfen. Mehr als 20 Dörfer wurden geplündert und niedergebrannt, über 25’000 Menschen mussten in Angst um ihr Leben in die Städte Shabunda und Katshungu oder in die umliegenden Wälder fliehen.

Teams von MSF waren bereits vor Ort, als die Kämpfe ausbrachen, da sie seit Ende Juni medizinische Hilfe für 20’000 Vertriebene in der Region leisten. Als nach den Kämpfen von Anfang August die zweite Welle von Vertriebenen Katshungu und Shabunda erreichte, konnte MSF schnell mit dem Aufbau zweier Gesundheitszentren reagieren. „Seit Eröffnung der Gesundheitszentren kümmern sich unsere Teams täglich um zahlreiche Patienten. In jedem Zentrum führen sie jeden Tag ca. 200 Konsultationen durch,“ berichtet Patrick Wieland, Einsatzleiter von MSF in der Demokratischen Republik Kongo. „In erster Linie behandeln wir Atemwegserkrankungen, sexuell übertragbare Krankheiten und Wurminfektionen, die mit den schlechten Lebensbedingungen der Vertriebenen in Zusammenhang stehen.“

In Shabunda führten der Mangel an sauberem Trinkwasser und die schlimmen Lebensbedingungen der Vertriebenen ausserdem zu einem Choleraausbruch. Die Teams von MSF errichteten sofort nach Bekanntwerden der ersten Fälle ein Cholera-Behandlungszentrum im Shabunda Spital, wo täglich ca. 30 neue Patienten aufgenommen werden. Bis zum 29. August hat MSF hier 290 Cholera-Patienten versorgt, zwei Menschen starben bisher an der Krankheit. Die meisten der Patienten sind Vertriebene, die bei Gastfamilien in der Stadt leben, manche kommen aus dem Umland von Shabunda.

Da die Zahl der Cholerafälle weiter steigt, plant MSF einen Ausbau der Hilfsmassnahmen – den schwierigen Umständen zum Trotz: „Die grösste Herausforderung ist die Logistik“, erklärt Patrick Wieland. „Shabunda liegt extrem isoliert. Die einzige Möglichkeit, Mitarbeiter und medizinische Güter hierher zu bringen, ist per Frachtflugzeug. Aufgrund des Choleraausbruchs haben wir bereits drei Flugzeuge mit insgesamt mehr als 8 Tonnen Material hierher gebracht, ein weiterer Versorgungsflug ist geplant. Es gibt keine Autos in Shabunda und die Strassen sind in enorm schlechtem Zustand. Unsere Teams bewegen sich mit Motorrädern oder Fahrrädern fort.“

Derzeit ist MSF die einzige humanitäre Hilfsorganisation, die in der Region Shabunda medizinische Notversorgung leistet. Hauptsächlich aufgrund der logistischen Hürden ist es schwierig, humanitäre Hilfe in diese isolierte Gegend zu bringen. „Die medizinischen Bedürfnisse der Vertriebenen in Shabunda sind enorm. Es muss mehr getan werden.“, sagt Patrick Wieland.

MSF leistet in den Regionen Nord- und Süd-Kivu medizinische Nothilfe in Spitälern und mittels mobiler Kliniken, führt Impfkampagnen und Choleraprogramme durch und leistet medizinische und psychologische Behandlung von Opfern sexueller Gewalt.

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