Cholera-Epidemie in Haiti: Noch lange nicht vorüber

Deux mois après le début de l'épidémie, près de 2 000 patients se présentent chaque jour dans les structures de traitement du choléra gérées ou soutenues par MSF.

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Zwar hat sich die Lage in der Region Artibonite stabilisiert, die Cholera-Epidemie breitet sich jedoch weiter im Norden und Süden des Landes aus. Die Katastrophe ist nicht vorbei und jedes Department des Landes ist mittlerweile betroffen. Vergangene Woche behandelte MSF jeden Tag mehr als 1’850 Patienten mit Cholera und choleraähnlichen Symptomen.

MSF betreibt landesweit 47 Cholera-Behandlungszentren und plant die Eröffnung weiterer Einrichtungen in Regionen, die erst seit kurzem von der Cholera betroffen sind. Schon bald werden neue Behandlungszentren in den Städten Les Cayes und Jeremie im Süden des Landes eröffnet werden. Zusätzlich werden Erkundungseinsätze und Sensibilisierungsprogramme, um die Bevölkerung über Art und Behandlung der Cholera zu informieren, durchgeführt.

Insgesamt sind mehr als 4’000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von MSF im Einsatz gegen die Cholera. Seit dem Ausbruch der Krankheit haben sie mehr als 75’000 Patienten behandelt; davon sind landesweit 13’000 neue Patienten in der vergangenen Woche in unseren Programmen aufgenommen worden.

In der Hauptstadt Port-au-Prince verschlimmerte sich die Situation zu Beginn der letzten Woche durch Verkehrsstaus, welche die Mobilität der Einsatzteams einschränkten. Diese Situation entstand aufgrund der gewalttätigen Auseinandersetzungen, die den Präsidentschaftswahlen in Haiti folgten. Die Zahl der Cholera-Fälle in Port-au-Prince stieg von 2’000 vor zwei Wochen auf 4’100 Fälle vergangene Woche. In der Zwischenzeit hat sich die Lage ein wenig stabilisiert. Insgesamt haben die Teams von MSF in den letzten zwei Monaten mehr als 21’000 Menschen in der Hauptstadt behandelt.

Im Nord-Department gab es mehr als 3’500 neue Cholerafälle, aber der Anstieg war nicht so stark wie in Port-au-Prince. Im Grossen und Ganzen scheint sich die Situation hier zu stabilisieren und die Zahl der Neuinfektionen gleich zu bleiben.

Im Nord-Ost-Department hat MSF mehr als 1’100 Neuerkrankungen behandelt. Damit beträgt die Gesamtzahl in dieser Region etwa 7’000, aber auch hier scheint sich die Lage zu stabilisieren. Dasselbe gilt für den nördlichen Teil der Region Artibonite, wo die Epidemie ihren Ausgangspunkt hatte. Im südlichen Teil von Artibonite ist die Zahl der Patienten in der vergangenen Woche sogar gesunken. Mit 1'200 neuen Fällen letzte Woche beträgt die Gesamtzahl in dieser Region 26’000.

Auch im Ost-Department (ausser Port-au-Prince) gab es 250 neue Fälle. Im Süden Haitis gab es mehr als 100 neue Fälle im Süd-Ost-Department, 130 im Süd-Department und 200 in Nippes, wo es bis dato noch keine Erkrankungen gegeben hatte.

Die Zahl der Todesfälle bleibt weiterhin unter zwei Prozent. MSF setzt dennoch die Sensibilisierungskampagnen in den Gemeinden fort, vor allem in solchen, wo die Krankheit jetzt zum ersten Mal auftritt. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen klären über die Cholera, ihre Ursachen und ihre Behandlung auf, um den Menschen ihre Angst zu nehmen. Die Bevölkerung soll auch verstehen, dass es sehr wichtig ist, neue Behandlungszentren zu errichten, um Patienten behandeln und die Krankheit eindämmen zu können. „Dort, wo es uns gelingt, mit den Betroffenen zu sprechen, sehen wir eine Stabilisierung der Situation und sogar einen Rückgang der Neuerkrankungen“, so Delphine Chedorge, Einsatzleiterin von MSF in Haiti. „Dieser Aspekt unseres Einsatzes hier ist sehr wichtig, weil die Menschen wissen müssen, mit welcher Krankheit sie es zu tun haben, was sie selbst tun können, um anderen zu helfen, die erkrankt sind und vor allem wie sie eine Infektion vermeiden können.“

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