Demokratische Republik Kongo, 12.02.2017
Demokratische Republik Kongo, 12.02.2017
© Gwenn Dubourthoumieu/MSF

Labortechnik: Bestätigung der Diagnose

Labortechnik wird zur Diagnose verschiedener Krankheiten benötigt oder um Diagnosen zu bestätigen. Zudem wird Labortechnik in der Nachsorge von Patienten und zur Kontrolle von Nebenwirkungen bestimmter Medikamente eingesetzt.

MSF benötigt hauptsächlich für folgende Krankheiten den Einsatz von Labortechnik:

Wichtige Krankheiten

  • HIV/Aids
  • Tuberkulose
  • Afrikanische Trypanosomiasis (Schlafkrankheit)
  • Viszerale Leishmaniose (Kala Azar)

HIV/Aids

Mit der Verwendung einfacher Schnelltests und Blut aus der Fingerkuppe kann die Infektion nachgewiesen werden. Dies ermöglicht:

  • den Immunstatus von Patienten durch Zählen der Menge bestimmter Immunzellen im Blut zu überwachen
  • die Wirksamkeit der Behandlung anhand der Messung der Virenlast im Körper zu bestimmen
  • die Toxizität einiger Medikamente durch den Nachweis von Markern für Leberschäden zu überwachen

Tuberkulose

Die Infektion wird nachgewiesen, indem nach TB-Bakterien im Auswurf gesucht wird. Ausserdem wird untersucht, ob diese Bakterien Resistenz gegenüber Antibiotika zeigen. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, die Bakterien in einer Bakterienkultur unter Zugabe von Antibiotika zu züchten.

Malaria

Ein Blutausstrich mit Blut aus der Fingerkuppe wird unter dem Mikroskop auf Malariaparasiten untersucht.

Schlafkrankheit

Mobile Labore ermöglichen, in abgelegenen Gebieten ganze Bevölkerungsgruppen mittels eines Tests mit Blut aus der Fingerkuppe auf die Krankheit zu testen. Die Infektion wird durch die mikroskopische Untersuchung von aufbereitetem Blut oder Lymphknotenaspirat bestätigt.

Sobald eine positive Diagnose vorliegt, wird der/ Patient:in in das Labor des Zentrums gebracht, wo eine Lumbalpunktion durchgeführt wird und der mikroskopische Nachweis von Trypanosomen und/oder übermässig vielen weissen Blutkörperchen (Leukozyten) erfolgt. Dies ist erforderlich, um festzustellen, ob sich die Krankheit auf das Blut und lymphatische System beschränkt oder ob die Blut-Hirn-Schranke bereits überschritten wurde, da hier jeweils unterschiedliche Therapien zum Einsatz kommen.

Viszerale Leishmaniose (Schlafkrankheit)

Schnelldiagnosetest mit Blut aus der Fingerkuppe und in einigen Fällen mikroskopische Untersuchung von Material aus einer Milzpunktion

MSF benutzt Labortechnik auch in folgenden Fällen:

  • Mikroskopische parasitologische Untersuchungen von Stuhl- und Urinproben zum Nachweis pathogener Parasiten
  • Bluttransfusionen, bei denen es erforderlich ist, den Hämoglobingehalt sowohl bei dem Patienten als auch dem Blutspender zu messe, Blutgruppenbestimmungen und Kreuzversuche zur Kompatibilität von Blutgruppen durchzuführen, bzw. den Spender auf HIV, Hepatitis B, Hepatitis C, Syphilis und Malaria zu testen
  • Weitere Verfahren, wie beispielsweise der Emmel-Test zur Diagnose von Sichelzellenanämie, Zählung der weissen Blutkörperchen, etc.