Südsudan: Dringend besserer Zugang zur Malaria-Behandlung benötigt

MSF a acheminé en urgence des tests de diagnostic rapide et des traitements supplémentaires dans la plupart de ses projets de l'ouest du pays.

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MSF fordert, dass mehr internationale Akteure tätig werden, um der Bevölkerung den Zugang zu dieser lebenswichtigen Behandlung zu erleichtern.

Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat festgestellt, dass im Westen des Südsudans die Zahl der schweren, lebensbedrohlichen Malaria-Fälle zunimmt. Schuld daran ist die unzureichende Auslieferung von Malaria-Medikamenten an Gesundheitszentren.
In der Regenzeit kommt es im Südsudan jährlich zu einem starken Anstieg der Malaria-Fälle. Dieses Jahr ist aufgrund ungewöhnlich heftiger und lange andauernder Regenfälle besonders der Westen des Landes stark von der Malaria-Epidemie betroffen. Da in ländlichen Gesundheitszentren derzeit aber kaum Behandlungsmöglichkeiten vorhanden sind, sehen sich viele Patienten gezwungen, lange Reisen auf sich zu nehmen, um in Einrichtungen von MSF Hilfe zu suchen. Oft ist ihr Zustand bei ihrer Ankunft bereits kritisch.

Mehr Hilfe von internationalen Organisationen nötig

Seit Jahresbeginn hat MSF bereits mehr als 60‘000 Malaria-Patienten in den Bundesstaaten Northern Bahr el Ghazal, Warrap, West-Äquatoria und in Abiyei behandelt. Mehr als 10 Prozent von ihnen mussten stationär aufgenommen werden. Diese Zahlen haben sich seit dem Vorjahr verdreifacht.
«MSF ist ausserstande, alle Bedürfnisse in diesen Bundesstaaten abzudecken», sagt Renée Madrolle, Projektkoordinatorin von MSF im Spital in Aweil. Diese Einrichtung ist das Referenzkrankenhaus für Northern Bahr el Ghazal. «Es braucht mehr internationale medizinische Organisationen an der Seite des Gesundheitsministeriums, die sich dafür einsetzen, dass die Bevölkerung die benötigte Malaria-Behandlung erhält.»
Wegen des Konflikts im Norden und Osten des Landes sowie struktureller Probleme in der Versorgungskette haben Partnerorganisationen des südsudanesischen Gesundheitsministeriums es dieses Jahr nicht geschafft, ausreichend Medikamente und Malaria-Schnelltests zu liefern. Einerseits wurden die Medikamente beim ersten Anstieg der Malaria-Fälle Ende Mai zu spät von der Hauptstadt Juba aus angeliefert; andererseits waren nicht genügend Medikamente vorhanden, um ländliche Gesundheitszentren ausreichend auszustatten – nur wenige Einrichtungen erhielten Lieferungen. Das hat grosse Auswirkungen auf das Gesundheitssystem: Es gibt heute weite Gebiete, die stark von Malaria betroffen sind, in denen Patienten aber keinen Zugang zur Behandlung haben.

Über 10‘000 behandelte Patienten in einem Monat

Als Reaktion darauf hat MSF zusätzliche Schnelltests und Medikamente in die Hilfsprogramme in der Region geliefert. Allein im September hat die Organisation im Westen des Landes mehr als 10‘000 Malaria-Patienten behandelt. In Gogrial hat das Team in der bestehenden Einrichtung einen eigenen Bereich eingerichtet, um mit dem Ansturm von Malaria-Patienten zurechtzukommen. Im Spital in Aweil wurde im Juni eine eigene Ambulanz eingerichtet sowie eine eigene stationäre Abteilung mit 35 Betten für schwere Fälle – sie ist bereits überfüllt.
Es ist aber dringend mehr Unterstützung nötig. Madrolle: «Manche Patienten sterben, obwohl sie leicht gerettet hätten werden können, wenn sie rechtzeitig die benötigte Behandlung rechtzeitig erhalten hätten.»
MSF unterhält derzeit 25 Hilfsprogramme in neun von zehn südsudanesischen Bundesstaaten. 3‘300 lokale Mitarbeiter und 350 internationale Mitarbeiter sind im Südsudan im Einsatz.

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