Neue Hoffnung im Kampf gegen Schlafkrankheit

La maladie du sommeil, est une infection mortelle transmise par la mouche tsé tsé. 70 millions de personnes vivent dans des régions à risque.

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Neue Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten im Kampf gegen die Schlafkrankheit geben Anlass zu neuer Hoffnung. Die nationalen Kontrollprogramme sind jedoch wegen mangelhafter Finanzierung kaum wirksam.

Die Fortschritte bei der Entwicklung neuer Diagnostika und Behandlungsmöglichkeiten versprechen Erfolge im Kampf gegen die Schlafkrankheit. Die nationalen Kontrolltätigkeiten in den betroffenen Gebieten sind jedoch aufgrund unzureichender Finanzierung blockiert, warnt Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF).
Die Schlafkrankheit wird durch die Tsetse-Fliege übertragen und verläuft tödlich, wenn die Patienten nicht behandelt werden. Die Krankheit betrifft einige der ärmsten Menschen und tritt vor allem in ländlichen Gegenden in Subsahara-Afrika auf. Ungefähr 70 Millionen Menschen sind einem Infektionsrisiko ausgesetzt. Nach Jahren der Vernachlässigung wurden nun in klinischen Studien zwei neue Tests und neue Medikamente getestet. Die Fortschritte sind wegen unzureichender Ressourcen bei den nationalen Überwachungsprogrammen jedoch gefährdet.
„Wir stehen vor grossen medizinischen und logistischen Herausforderungen. Wir brauchen hochqualifiziertes Personal, das mit den empfindlichen Laborgeräten umgehen kann, und die Geräte müssen zudem in entlegene Gebiete transportiert werden, in denen oft anhaltende Konflikte herrschen. Neue und besser an die Bedingungen angepasste Instrumente werden den Prozess vereinfachen, was sowohl für die Patienten als auch für das medizinische Personal hilfreich ist”, sagt Dr. Anja De Weggheleire, medizinische Koordinatorin von MSF in Kinshasa. „Gerade wenn gemeinsame Anstrengungen am nötigsten sind, erhalten die nationalen Kontrollinstanzen zu wenig Geld und Ressourcen. Wenn sich das nicht ändert, verlieren wir die Möglichkeit, die Menschen zu untersuchen und zu behandeln, die derzeit schwer zu erreichen sind; oder schlimmer, wir riskieren einen erneuten Anstieg der Krankheitsfälle.”
In der Demokratischen Republik Kongo, in der drei Viertel aller Fälle registriert werden, ist die Zahl der Menschen, die auf die Schlafkrankheit getestet wurden, in den vergangenen Monaten deutlich gesunken. Im Juni 2013 wird ausserdem die grösste externe Finanzierung des Kontrollprogramms auslaufen. Wenn selbst für kurze Zeit keine Kontrollmechanismen vorhanden sind, riskiert das Land eine Rückkehr der Krankheit. Das war in der Vergangenheit schon mehrmals der Fall. Die Demokratische Republik Kongo könnte sich dann in einer ähnlichen Situation wie die Zentralafrikanische Republik und der Südsudan befinden, wo nationale Kontrollinstanzen kaum vorhanden sind.
Da die neuen Tests, die mit Hilfe der Stiftung für Neue Innovative Diagnostik und des Instituts für Tropenmedizin in Antwerpen entwickelt wurden, einfach zu benutzen sind und keine Kühlkette benötigen, könnten mehr Menschen, die einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind, getestet werden. Obwohl nach wie vor weitere komplizierte Tests für die Bestätigung von Verdachtsfällen nötig sind, werden die neuen Tests viele der logistischen Schwierigkeiten beseitigen, mit denen die mobilen Schlafkrankheit-Teams konfrontiert sind. Das neue Medikament Fexinidazol schliesslich, das mit der Organisation „Drugs for Neglected Diseases initiative” (DNDi) entwickelt wurde und bereits in der letzten Phase der klinischen Studie ist, könnte eine gute Alternative zu den derzeit nötigen Infusionen darstellen.
„Wenn nicht bald eine nachhaltige Finanzierung  gesichert ist, gibt es in naher Zukunft zwar neue Instrumente, um die Schlafkrankheit zu bekämpfen, aber keine Möglichkeit, diese auch anzuwenden”, warnt Dr. Manica Balasegaram, Leiter der internationalen Medikamentenkampagne von MSF. „Die kommenden Monate sind entscheidend bei der Überwindung der Unsicherheiten, denen wir im Moment bei der Bekämpfung der Schlafkrankheit in der Demokratischen Republik Kongo und anderen Ländern gegenüberstehen. Nebst einer nachhaltigen Finanzierung braucht es auch dringend ausreichende Ressourcen .“

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