MSF verurteilt Überfall auf Mitarbeiter

Demokratische Republik Kongo1 Min.

Das Team der Hilfsorganisation MSF in Mweso in der ostkongolesischen Provinz Nord-Kivu wurde am 4. Dezember Ziel eines bewaffneten Überfalls.

Die bewaffneten Männer, die das Gelände stürmten, waren gewalttätig und drohten den Mitarbeitern an, sie zu entführen. Schliesslich raubten sie Geld und Ausrüstungsgegenstände.
«MSF verurteilt diesen Angriff und die damit einhergehende Gewalt scharf. Es muss alles getan werden, um diejenigen zu finden, die für diesen Überfall und die Übergriffe auf die Mitarbeiter unserer medizinisch-humanitären Hilfsorganisation verantwortlich sind», sagt Anna Halford, die Einsatzleiterin von MSF in Nord-Kivu.
Vor zwei Jahren, im Dezember 2015, war MSF gezwungen gewesen, das umfangreiche Hilfsprogramm in Mweso auszusetzen, nachdem zwei Mitarbeiter entführt worden waren. 450‘000 Menschen hatten dadurch keinen Zugang mehr zu medizinischer Hilfe.

Vier Monate später wurden die Aktivitäten wieder aufgenommen, nachdem einige Bedingungen für die Rückkehr erfüllt worden waren. Dazu gehörten die Festnahme der Hauptverdächtigen des Angriffs sowie das Bewusstsein seitens der Behörden und der Bevölkerung, dass solche Vorfälle nicht toleriert werden können.
«Eine der Voraussetzungen für die Wiederaufnahme unserer Aktivitäten im vergangenen Jahr war die Einsicht der lokalen Gemeinschaft, dass unsere medizinischen Einrichtungen, unsere Transportmittel und unser Personal respektiert werden müssen. Nur so können wir der Bevölkerung von Mweso weiterhin medizinische Hilfe zur Verfügung stellen. Ich bin zutiefst besorgt darüber, dass MSF trotz aller Bemühungen weiterhin ein Ziel der Gewalt in Mweso ist.»


Die Gesundheitsindikatoren der Demokratischen Republik Kongo gehören zu den niedrigsten der Welt. Die Provinz Nord-Kivu beherbergt aufgrund des seit 30 Jahren anhaltenden Konflikts die meisten Vertriebenen im ganzen Land. Der medizinische Bedarf in Mweso ist enorm; im vergangenen Jahr behandelten Teams von MSF 194‘047 Patienten, darunter 97‘282 Malaria-Patienten. Sie versorgten zudem 5‘749 Kinder mit schwerer Mangelernährung und begleiteten 6‘254 Geburten.