Griechenland: Hohe Impfstoffpreise erschweren Impfung von geflüchteten Kindern

MSF a mené des campagnes de vaccination dans plusieurs camps de réfugiés et sites informels en Grèce, à destination de plus de 5 000 enfants âgés de 6 mois à 15 ans.

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Pfizer und GSK müssen Preise für Pneumokokken-Impfstoff deutlich senken.

Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen (MSF) kritisiert die viel zu hohen Preise, die Regierungen und Nichtregierungsorganisationen für Impfstoffe zahlen müssen. Die Hilfsorganisation hat in den vergangenen Wochen in Griechenland rund 5‘000 geflüchtete Kinder gegen mehr als zehn Krankheiten geimpft, unter anderem gegen Lungenentzündung. Diese wird oft durch Pneumokokken ausgelöst und stellt weltweit die häufigste Todesursache bei Kindern unter fünf Jahren dar. Die Pneumokokken-Impfstoffe werden ausschliesslich von den Pharma-Unternehmen Pfizer und GlaxoSmithKline (GSK) hergestellt.
Pro Dosis dieser Impfstoffe musste MSF 60 Euro bezahlen. Das ist rund 20 Mal so viel wie der niedrigste verfügbare Preis für Pneumokokken-Impfstoffe, der bei knapp drei Euro liegt. Dieser niedrige Preis wird im Rahmen der Impfallianz Gavi den ärmsten Ländern gewährt. Humanitäre Organisationen wie MSF haben indes keine Möglichkeit, die Impfstoffe zu einem geringeren Preis zu kaufen, auch wenn sie besonders schutzbedürftige Kinder auf der Flucht oder in Kriegs- und Krisensituationen impfen.
«Regierungen und humanitäre Organisationen müssen in der Lage sein, Kinder auf der Flucht effektiv zu schützen», sagt Apostolos Veizis, medizinischer Leiter von MSF in Griechenland. «Pfizer und GSK müssen den Preis der Pneumokokken-Impfstoffe darum deutlich senken.»
Gerade Kinder in Krisen- und Konfliktsituationen sind besonders gefährdet, an Lungenentzündung zu erkranken. Für einen effektiven Schutz vor einer Erkrankung sind drei Impfstoff-Dosen pro Kind nötig.
MSF hat mehrere Jahre lang erfolglos mit Pfizer und GSK über niedrigere Impfstoffpreise verhandelt. Mit der Kampagne «A Fair Shot – Bezahlbarer Impfstoff für jedes Kind» fordert die Organisation eine Preissenkung der Pneumokokken-Impfstoffe auf fünf US-Dollar pro Kind (für alle drei Dosen) für alle armen Länder sowie für humanitäre Organisationen.
MSF impfte im Mai rund 3‘000 Kinder zwischen sechs Monaten und 15 Jahren in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze, später in Flüchtlingslagern in der Region Attika, auf Samos sowie in Athen. Für die kommenden Wochen sind Impfkampagnen in Camps in der Region Epirus und auf Lesbos geplant.

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