Aleppo: MSF ruft alle Kriegsparteien auf, das Leben von eingeschlossenen Zivilisten zu verschonen

L’entrée principale d’un hôpital après des bombardements récents.

Syrien1 Min.

MSF ist empört über die Gewalt gegen Zivilisten im Kampf um Aleppo und angesichts der Tatenlosigkeit all jener, die das verhindern könnten. Die internationale Hilfsorganisation ruft alle Kriegsparteien dringend dazu auf, ihrer Verpflichtung zum Schutz von Zivilisten nachzukommen – sowohl in den beiden belagerten Gebieten als auch in den Vierteln, die von der syrischen Regierung eingenommen wurden.

Bisher waren alle Verhandlungen erfolglos, die das Ziel hatten der UNO und anderen Akteuren wie Médecins Sans Frontières/ Ärzte ohne Grenzen (MSF) Zugang zu den belagerten Gebieten Ost-Aleppos zu gewähren, um humanitäre Hilfe zu leisten. Es war auch nicht möglich, Patienten zu evakuieren, Spitäler mit Medikamenten und anderen Hilfsgütern zu beliefern und die so dringend benötigte humanitäre Hilfe für die eingeschlossenen Menschen zu leisten. Alle involvierten Parteien waren und sind für diesen Fehler verantwortlich.
In Ost-Aleppo sind derzeit noch einige wenige Mediziner tätig. Sie äussern tiefe Furcht vor ihrer unmittelbaren Zukunft. Medizinisches Personal und die Patienten, die sie versorgen, stehen unter dem Schutz des internationalen humanitären Völkerrechts.
Angesichts der erschreckenden Zahl von Gräueltaten gegenüber Zivilisten in diesem Konflikt, und angesichts der aktuellen Stellungnahme der UNO, ist MSF extrem besorgt über das Schicksal der Bevölkerung.
„Dies ist die schlimmste Krise, die MSF in den vergangenen Jahren miterleben musste“, sagt Teresa Sancristoval, die Leiterin der Notfall-Einheit für Aleppo bei MSF. „Wir erinnern alle Kriegsparteien daran, dass sogar Kriege Regeln haben. Es ist von höchster Priorität, dass jetzt alle Parteien den Menschen erlauben, sich in Sicherheit zu bringen, eine Evakuierung der Kranken und Verletzten zulassen und jenen, die zwischen die Fronten geraten, Schutz und humanitäre Hilfe ermöglichen.“