Uganda: MSF verstärkt Hilfe für Flüchtlinge aus dem Südsudan

Plus de 66 000 Sud-Soudanais ont trouvé refuge dans le district d’Adjumani dans le nord de l’Ouganda

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66’000 Menschen sind seit Ausbruch des Konflikts im Südsudan im Dezember 2013 in den Norden Ugandas geflohen, und dieser Zustrom scheint nicht abzureissen.

Täglich treffen bis zu 300 Flüchtlingen im Land ein. Im Südsudan herrschen Unsicherheit und Nahrungsmittelknappheit. Die Lage resultiert aus den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der südsudanesischen Armee, die Präsident Salva Kiir folgt, und Truppen, die hinter dem früheren Vize-Präsidenten Riek Machar stehen. Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) ist fast die einzige medizinische Organisation in den Lagern in Uganda und muss sich daher um eine grosse Anzahl von Patienten kümmern.
Die Flüchtlinge treffen im ugandischen Bezirk Adjumani ein und werden im Transitzentrum Nyumanzi untergebracht, das bereits überfüllt ist. Es wurde für 3’700 Menschen konzipiert, inzwischen leben dort aber durchschnittlich 10’000 Menschen, die auf die Verlegung in ein Lager warten. Die ugandischen Behörden sind dabei, ein neues Lager aufzubauen. Dort sollen die Flüchtlinge Material zum Aufbau von Hütten sowie ein Stück Land erhalten, auf dem sie Ackerbau betreiben können. Allerdings nimmt es Zeit in Anspruch, entsprechende Landstücke auszumachen. Aufgrund der Lage im Transitlager hat MSF die Kapazitäten ausgebaut, damit mehr medizinische Konsultationen und Impfungen (auch gegen Masern und Polio) vorgenommen werden und mehr mangelernährte Kinder behandelt werden können.

Nur Zuckerwasser und Ziegenmilch

Die MSF-Ärztin Dr. Chiara Baruzzi erinnert sich an eines der mangelernährten Kinder, ein drei Monate altes Baby, das im März von seiner Grossmutter zu uns gebracht wurde: „Die Grossmutter erzählte mir, dass sie fliehen musste, als ihr Enkelsohn gerade einmal sechs Tage alt war. Sie ging los und kam mit Unterbrechungen nach drei Monaten in Uganda an. Sie hatte nur Zuckerwasser und Ziegenmilch für das Neugeborene.“ Das Baby wurde sofort nach der Ankunft stationär aufgenommen und erhielt eine intensivmedizinische Ernährungsversorgung.
Insgesamt sei aber die Zahl mangelernährter Kinder und auch deren Gesundheitszustand nicht alarmierend, erklärt Ruben Pottier, Landeskoordinator von MSF. Das gelte sowohl für das Transitcamp als auch für die Lager in Adjumani, in denen die Organisation tätig ist. Dort richtete MSF auch ein epidemiologisches Überwachungssystem ein. Die Teams halten auch in Nyumanzi, Ayilo und Baratuky Sprechstunden ab und führen Screenings durch, um den Ernährungszustand zu beurteilen. Im Gesundheitszentrum in Ayilo wurden zudem Betten eingerichtet, wo Frauen ihre Kinder zur Welt bringen können. Auch in Dzaipi wurde eine Station mit 40 Betten sowie eine Klinik eingerichtet. Dort können auch Kinder mit schwerer Mangelernährung behandelt werden. Zudem können dort Geburten mit Komplikationen begleitet werden, und eine vorgeburtliche Versorgung ist möglich.
Zwischen Anfang Januar und Anfang April hat MSF mehr als 20’000 Konsultationen durchgeführt und über 250 Geburten begleitet. 23 Prozent der Krankheitsfälle sind auf Malaria zurückzuführen. Atemwegsinfektionen, Masern, Meningitis und Durchfallerkrankungen sind ebenfalls häufig. Mit Beginn der Regensaison könnte sich die Zahl der Malaria- und Durchfallerkrankungen stark erhöhen.

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