Tausende Flüchtlinge aus Mali sind in der Wüste von medizinischer Versorgung abgeschnitten

L’insécurité alimentaire constitue une menace pour les réfugiés mais aussi pour les populations locales.

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MSF unterstützt die Flüchtlinge aus Mali und die mauretanische Bevölkerung mit medizinischer Versorgung und Ernährungshilfe.

Der Konflikt zwischen der malischen Armee und Tuareg-Rebellen, der im vergangenen Monat im Norden von Mali ausgebrochen ist, zwang mehr als 28’000 Flüchtlinge aus Mali, Zuflucht in der Grenzregion von Mauretanien zu suchen. Einige Flüchtlinge waren mehrere Tage ohne Nahrung unterwegs, bis sie die provisorischen Lager in Fassala und Mbéré im Südosten von Mauretanien erreicht hatten.
Eine erste Lieferung mit 26 Tonnen medizinischem und logistischem Material wurde gestern von Belgien in die Stadt Néma in Mauretanien geflogen, die 200 Kilometer vom Lager Mbéré entfernt liegt. Die Teams von MSF beginnen nun mit der medizinischen Versorgung. „Wir sind mitten in der Wüste in einem Gebiet, wo Wasser sehr knapp ist. Noch besorgniserregender ist aber, dass die Menschen hier sehr isoliert sind. Das nächste Spital liegt eine sechsstündige Autofahrt entfernt", sagt Marie-Christine Férir, Nothilfekoordinatorin von MSF.

Ernährungslage bereits vor Ankunft der Flüchtlinge kritisch

Die Nahrungsmittelknappheit betrifft sowohl die Flüchtlinge als auch die Bevölkerung vor Ort. Die mauretanischen Familien hatten schon vor der Ankunft der Flüchtlinge mit der schlechten Ernte zu kämpfen, nun verschlimmert sich die Situation. „Unter den Flüchtlingen sind auch Schwangere und Kinder, die unter Mangelernährung leiden“, erklärt Férir. Entscheidend ist, dass besonders die jüngsten Kinder Zugang zu kostenloser medizinischer Hilfe erhalten, denn mangelernährte Kinder sind anfälliger für Krankheiten wie Masern, Durchfall- und Atemwegserkrankungen. Gleichzeitig sind kranke Kinder stärker von Mangelernährung bedroht.“
Da sich das nächstgelegene Spital 200 Kilometer entfernt befindet, wird eine der Prioritäten von MSF sein, Erste Hilfe zu leisten und Patienten in ernstem Zustand zu stabilisieren, um sie ins Spital nach Néma zu überführen. Die Teams in der neuen MSF-Klinik im Mbére-Lager werden Patienten behandeln, die Ernährungssituation der Flüchtlinge überwachen, die medizinische Grundversorgung gewährleisten, Geburtshilfe leisten und falls nötig gegen Infektionskrankheiten wie Masern impfen.
Seit Anfang Februar leistet MSF bereits medizinische Hilfe für die Flüchtlinge in Niger und Burkina Faso. Die Organisation versorgt auch im Norden von Mali diejenigen Menschen medizinisch, die von den Kämpfen vertrieben wurden. MSF evaluiert zudem die Ernährungssituation der Menschen in Mali, Burkina Faso, Niger, Senegal, Tschad und Mauretanien.

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