Südsudan: MSF versorgt Gewaltopfer in Malakal und Lankien

A Djouba, les équipes de MSF ont fourni des soins médicaux à quelque 40 000 personnes.

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Recht auf medizinische Hilfe muss respektiert werden.

Die Situation im Südsudan ist unbeständig und verändert sich schnell. Dies schränkt die Bewegungsfreiheit der Teams von Médecins Sans Frontières / Ärzte ohne Grenzen (MSF) ein. Es ist dadurch schwierig, den Menschen zu helfen, die Hilfe am Dringendsten nötig hätten. MSF ruft alle Konfliktparteien dazu auf, ihre Teams und Einrichtungen sowie das Recht auf medizinische Hilfe zu respektieren.
In Juba, der Hauptstadt des Südsudan, versorgen die Teams von MSF die rund 40’000 Menschen medizinisch, die sich während der jüngsten Gewaltwelle auf zwei Stützpunkte der Vereinten Nationen geflüchtet haben. Im Lauf der Woche führten sie 1’100 Konsultationen durch. Aufgrund der schlechten sanitären Bedingungen gibt es eine besorgniserregende Anzahl an Durchfallpatienten, die von MSF behandelt wurden.

Malakal und Lankien

Am 24. Dezember brachen in Malakal, Upper Nile State, heftige Kämpfe aus. Während zwei Tagen war es dem MSF-Team aus Sicherheitsgründen unmöglich, das staatliche Spital in Malakal zu erreichen. Weder konnten die 49 Kala-Azar-Patienten versorgt, noch die 70 Kriegsverletzten, die im Spital ankamen, behandelt werden. Gestern und heute hat das MSF-Team trotz anhaltender Kämpfe das Spital erreicht: 30 Kala-Azar-Patienten waren geflohen aber 17 Kriegsverletzte konnten versorgt werden.
„Wir machen uns Sorgen,  um die Kriegsverletzten, die uns nicht erreichen können sowie um unsere Kala-Azar-Patienten, da diese Krankheit ohne Behandlung tödlich verläuft“, sagt Mike White, Einsatzleiter von MSF im Südsudan. „Wir rufen alle Akteure dazu auf, unsere Präsenz hier in Malakal zu respektieren, damit wir uns frei und ungefährdet bewegen können, um die Patienten zu erreichen, die dringend medizinische Hilfe benötigen.“
In Lankien und Yuai im nördlichen Bundesstaat Jonglei betreuten MSF-Teams Menschen mit Schusswunden, die 3 Tage lang zu Fuss von Bor unterwegs gewesen waren auf der Suche nach medizinischer Versorgung. In den letzten 2 Tagen vorsorgte MSF in ihrem Spital in Lankien sowie in Yuai 64 Patienten mit Schussverletzungen, davon mussten 7 für dringende Operationen nach Nasir geflogen werden.

Bentiu und Leer

Ein auf Notfälle spezialisiertes chirurgisches Team unterstützt seit 2 Tagen MSF-Teams im staatlichen Spital von Bentiu, Unitiy State, bei der Behandlung von Patienten mit Schussverletzungen. Heute Morgen war das MSF-Team jedoch gezwungen, sich angesichts Gerüchte eines drohenden Angriffes zurückzuziehen.
Gestern evakuierte MSF 14 internationale Mitarbeiter aus dem Spital in Leer. MSF arbeitet seit 25 Jahren im Spital und behandelte dieses Jahr 64'000 Malaria-Patienten sowie 2'000 mangelernährte Kinder. Das Spital in Leer wird weiterhin von 230 nationalen Angestellten betrieben, während MSF bestrebt ist, auch seine internationale Mitarbeiter so rasch wie es die Sicherheitslage erlaubt, ins Spital zurückzuschicken.
“Wir haben alles getan, was wir konnten, um unsere Notfallteams vor Ort zu halten. Doch das Chaos und die Gerüchte drohender Unsicherheit haben uns dazu gezwungen, die Sicherheit unserer Mitarbeiter an erste Stelle zu setzen”, sagt Chris Lockyear, Programmverantwortlicher für den Südsudan. “Wir hoffen sobald wie möglich mit unserer vollen Notfallteamgrösse nach Bentiu und Leer zurückzukehren. Doch zunächst müssen alle Konfliktparteien die Sicherheit unserer Mitarbeiter respektieren.”
MSF bekräftigt seine Bereitschaft, auf allen Seiten des Konflikts zu arbeiten, und betont den Willen, Menschen in Not ungeachtet ihrer ethnischen Herkunft, religiösen oder politischen Überzeugung beizustehen. In Gebieten, wo die Situation verhältnismässig friedlich ist, führen die Mitarbeiter die Projekte normal weiter.
Auch vor dem jüngsten Konflikt war der Zugang zu medizinischer Hilfe im Südsudan begrenzt. Durch die gegenwärtige Krise vergrössert sich der ohnehin bereits enorme humanitäre Bedarf weiter. MSF ist seit 1983 in dem Gebiet tätig, das heute die Republik Südsudan ausmacht. Die Hilfsorganisation hat Programme in acht von zehn südsudanesischen Bundesstaaten. Neben der Basisgesundheisversorgung und fachmedizinischer Versorgung reagieren die Teams dort regelmässig auf Notsituationen, die durch Flucht und Vertreibung entstehen, auf Ernährungskrisen und verstärktes Krankheitsaufkommen - etwa bei Malaria oder Kala Azar.

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