Somalia: Heftige Kämpfe in Mogadischu – MSF behandelt 127 Verwundete innerhalb von drei Tagen

Somalie, 04.04.2010

Somalia / Somaliland1 Min.

In der vom Krieg zerstörten somalischen Hauptstadt Mogadischu wird seit Montag, dem 23. August 2010, wieder heftig gekämpft. MSF hat im Daynile-Krankenhaus am Rande der Stadt von Montag bis Mittwoch 127 Verwundete behandelt. Das ist in diesem Jahr der grösste Zustrom an Verwundeten in so kurzer Zeit.

MSF schickt zusätzliche Medikamente und medizinische Ausrüstung zur Unterstützung der Teams in das Krankenhaus. Ein dritter somalischer Chirurg wird ab Donnerstag das Team ergänzen, das seit Montag rund um die Uhr arbeitet.

„Unsere Mitarbeiter in Somalia behandeln die Kriegsverletzten und tun ihr Bestes, den grossen medizinischen Bedarf in dieser zunehmend unberechenbaren Situation zu decken“, sagt Thierry Goffeau, Landeskoordinator von MSF. „Wir sind auf Lieferungen mit zusätzlichen medizinischen Gütern angewiesen und haben Zelte ausserhalb des Krankenhauses errichtet, um den Patientenansturm zu bewältigen.“

Alle Verwundungen sind die Folge von Explosionen oder Schussverletzungen. Die Menschen leiden unter verschiedenen Verletzungen, überwiegend des Bauchs, der Extremitäten und des Brustkorbs. Bisher benötigten 22 Patienten sofortige chirurgische Eingriffe. Acht Patienten sind an den Folgen ihrer Verletzungen gestorben.

„Dank der harten Arbeit unserer Mitarbeiter in Mogadischu können wir für die somalische Bevölkerung weiterhin lebensrettende chirurgische Hilfe inmitten der Kämpfe leisten“, sagt Goffeau. 

MSF betreibt zurzeit in acht Regionen im Süden Zentralsomalias Hilfsprogramme. Mehr als 1’300 somalische Mitarbeiter, die von etwa 100 Mitarbeitern in Nairobi (Kenia) unterstützt werden, leisten Basisgesundheitsversorgung, behandeln Tuberkulose und Mangelernährung, führen chirurgische Massnahmen durch und kümmern sich um Wasser- und Hilfsgüterverteilungen an Vertriebene.

MSF akzeptiert für die Arbeit in Somalia keine institutionellen Gelder. Alle Projekte werden ausschliesslich mit privaten Spenden finanziert.