Ebola in Guinea: Behandlungszentrum in Donka überfüllt

«J’appréhende le jour où on devra prendre la décision de refuser des patients par manque de places» conclut Stéphane Hauser.

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Nach einem neuen Höhepunkt der Ebola-Epidemie in der Hauptstadt Conakry ist das Ebola-Behandlungszentrum voll ausgelastet

Conakry - die erste Grossstadt, die von dem Ebola-Ausbruch in Westafrika betroffen war – ist derzeit mit einem neuen Höchststand an Fällen konfrontiert. Im Juli schienen die Neuerkrankungen in Guinea abzunehmen und gaben Anlass zu der Vermutimg, dass das Ende des Ausbruchs bevorstehen könnte. Aber derzeit kümmert sich Médecins Sans Frontières/ Ärzte ohne Grenzen (MSF) um über 120 Patienten in seinen zwei Behandlungszentren in Conakry und Guéckédou – von denen 85 bestätigte Ebola-Fälle sind.
Das Ebola-Behandlungszentrum Donka befindet sich innerhalb des Krankenhauskomplexes des Gesundheitsministeriums und ist besonders stark betroffen: Das Zentrum hat an nur einem Tag (6. Oktober) 22 Patienten aufgenommen, 18 von ihnen kamen aus der Region Coyah, 50 Kilometer östlich von Conakry. Diese Zahlen scheinen Ängste vor einem massiven Anstieg in der Hauptstadt zu bestätigen.
Bisher konnte das Donka-Behandlungszentrum auf bisherige Höchststände reagieren und seine Kapazitäten erhöhen. Aber mit der Ankunft so vieler neuer Patienten – einschliesslich einer hohen Anzahl von Kindern, die besonderer Pflege bedürfen – stösst das Behandlungszentrum platzmässig nun an seine Grenzen.
Stephane Hauser, Projektkoordinator in Donka, musste seit seiner Ankunft Ende August eine ständige Erhöhung der Patientenanzahl feststellen:
«Derzeit gibt es drei Übertragungsketten in vier Vierteln von Conakry. Diese neue Kette in Coyah – deren Ursprung wir derzeit nicht kennen – sowie jene in Forecariah und Dalaba, die uns zwar bekannt sind, über die wir aber keine Informationen haben, könnten uns überwältigen. Von Anfang an haben wir die Kapazitäten ständig erhöht. Aber die Umgestaltung des Zentrums zur Schaffung von mehr Platz, könnte schlicht und einfach nicht mehr ausreichen.»
Derzeit arbeiten im Behandlungszentrum Donka über 130 Mitarbeiter rund um die Uhr, die meisten von ihnen sind Experten auf dem Gebiet. Von den 220 bestätigten, seit Eröffnung des Zentrums aufgenommenen Fällen sind 105 Menschen wieder gesund geworden. Nun muss aber sowohl das medizinische als auch das Hygiene-Personal, das von Monaten harter Arbeit ermüdet ist, verstärkt werden, um die Qualität der Pflege aufrechtzuerhalten. «Unsere Teams arbeiten mit unglaublicher Hingabe. Sie sind ständig mit dem Tod konfrontiert – manchmal sogar mit dem ihrer eigenen Kollegen – und arbeiten unter schwierigen Umständen. Trotzdem hat noch nicht ein einziger aufgegeben.»
Um die Teams ein bisschen zu entlasten, bildet MSF andere Akteure aus, an die Aktivitäten übergeben werden können. Die Teams haben bereits Trainingseinheiten für Gesundheitspersonal des Gesundheitsministeriums und für Wasser- und Hygienespezialisten lokaler Organisationen wie des guineischen Roten Kreuzes, die in weiteren Gesundheitszentren arbeiten sollten, durchgeführt. Aber angesichts der hohen Anzahl an Patienten, die derzeit im Behandlungszentrum von Donka Pflege brauchen, wird das ausgebildete Personal vorerst dort arbeiten.
«Ich mache mir wirklich Sorgen, dass ich eines Tages gezwungen sein werde, Patienten aufgrund von Platzmangel wegzuschicken» erklärt Hauser.

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